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Vorläufige Milcherzeugnisbilanz 2019

Herstellungsmenge und Verbrauch pro Kopf von Konsummilch ist im Jahr 2019 weiter gesunken.

Im Jahr 2019 wurden in Deutschland rund 32,4 Mio Tonnen Kuhmilch an die milchwirtschaftlichen Unternehmen geliefert. Daraus wurden rund 4,6 Mio. Tonnen Konsummilch hergestellt. Dies sind 2,5 % weniger als im Vorjahr. Mehr als die Hälfte der Gesamtherstellungsmenge entfiel auf Vollmilch (53,2 %) und rund 39,3 % auf teilentrahmte Milch.

Die Einfuhren (+ 20,3 %) und die Ausfuhren (+ 9,6 %) von Konsummilch sind gegenüber dem Vorjahr angestiegen. 2019 wurden 222,6 Tsd. Tonnen Konsummilch importiert und 704,5 Tsd. Tonnen exportiert.

4,1 Mio. Tonnen Konsummilch wurden 2019 verbraucht. Dieses entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 49,5 kg (- 3,6 % gegenüber 2018). Der Selbstversorgungsgrad von ca. 112 % ist gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben.

Herstellung von Butter zum Vorjahr gestiegen, Import und Export fast ausgeglichen

Gegenüber dem Vorjahr hat die Herstellung von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen in 2019 um 13,1 Tsd. Tonnen auf 497,1 Tsd. Tonnen (in Butterwert) zugenommen. Mit 64,5 % den höchsten Anteil an der Gesamtherstellungsmenge hat weiterhin mildgesäuerte Markenbutter (320,6 Tsd. Tonnen).

2019 waren die Ein- und die Ausfuhren fast gleich hoch. Mit einer Gesamtmenge von 164,6 Tsd. Tonnen wurden mehr Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnisse (in Butterwert) als im Vorjahr ausgeführt (+ 17,8 Tsd. Tonnen). Dagegen sanken die Einfuhren leicht ab auf 169,2 Tsd. Tonnen.

Die zum Verbrauch verfügbare Menge lag im Jahr 2019 mit 481,3 Tsd. Tonnen Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen (Butterwert) um 1,1 % unter dem Vorjahreswert. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 5,8 kg setzt sich die Abnahme des Verbrauchs fort (- 1,3 % gegenüber Vorjahr). Der Selbstversorgungsgrad ist mit 103 % im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 % angestiegen.

2019 erfolgte, wie im Vorjahr, weder Öffentliche noch Private Lagerhaltung von Butter.

Käseherstellung insgesamt gestiegen, größere Aus- als Einfuhren

2019 wurden insgesamt 2,6 Mio. Tonnen Käse hergestellt. Dies entspricht einem Anstieg um 55,3 Tsd. Tonnen im Vergleich zum Vorjahr.

Bei den einzelnen Käseproduktgruppen sind 2019 unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen. Mit einem Anteil von jeweils mehr als 30 % an der gesamten Käseherstellung gehören nach wie vor die beiden Gruppen Frischkäse sowie Schnittkäse und halbfester Schnittkäse zu den Wichtigsten. Gegenüber dem Vorjahr ist in diesen Segmenten die Herstellung von Frischkäse um 26,7 Tsd. Tonnen auf 823,9 Tsd. Tonnen und bei Schnittkäse und halbfestem Schnittkäse um 31,0 Tsd. Tonnen auf 795,3 Tsd. Tonnen angestiegen. 2019 stieg die Herstellungsmenge von Pasta filata Käse auf 401,1 Tonnen.

Sowohl bei den Importen von Käseerzeugnissen (872,3 Tsd. Tonnen; + 5,0 %) als auch bei den Exporten (1 277,0 Tsd. Tonnen; + 3,3 %) konnten 2019 gegenüber dem Vorjahr Zuwächse verzeichnet werden. Die Ausfuhren überstiegen die Einfuhren etwa um das 1,5-fache.

Der Verbrauch von 25,1 kg pro Kopf im Jahr 2019 ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 % angestiegen. Der Selbstversorgungsgrad sank im gleichen Zeitraum auf 124 %.

2019 wurden Lagerbestände von Magermilchpulver weiter abgebaut

Die Herstellungsmenge von Trockenmilcherzeugnissen ist 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,4 % auf 707,6 Tsd. Tonnen gefallen. Vor allem Magermilchpulver hat gegenüber dem Vorjahr verloren (- 21,4 Tsd. Tonnen).

In den Export gelangten 637,5 Tsd. Tonnen Trockenmilcherzeugnisse und damit etwas mehr als das Doppelte der Importe (312,1 Tsd. Tonnen). Der Außenhandel ist im Vergleich zu 2018 etwa konstant geblieben.

2019 waren 401,0 Tsd. Tonnen Trockenmilcherzeugnisse verfügbar zum Verbrauch. Das entspricht 4,8 kg pro Kopf. Der Selbstversorgungsgrad stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 177 %.

Die Herstellung von Magermilchpulver hatte 2019 einen Anteil von 55,5 % an der gesamten Herstellung von Trockenmilcherzeugnissen (392,8 Tsd. Tonnen; - 5,2 %).

Die Lagerbestände in den Milchwirtschaftlichen Unternehmen wurden weiter abgebaut. Weder in der Öffentlichen noch in der Privaten Lagerhaltung waren zum Jahresende noch Bestände vorhanden.

2019 wurde fast sechsmal mehr Magermilchpulver ausgeführt als eingeführt (Ausfuhr: 405,7 Tsd. Tonnen; Einfuhr: 68,1 Tsd. Tonnen). Der Selbstversorgungsgrad bei diesem Produkt liegt mit über 500 % auf sehr hohem Niveau.

Im Berichtszeitraum waren 0,9 kg Magermilchpulver pro Kopf verfügbar.

Export von Kondesmilcherzeugnissen stark gestiegen

Bei den Kondensmilcherzeugnissen setzte sich 2019 der langjährige Trend rückläufiger Herstellungsmengen weiter fort. Die Herstellung von 325,0 Tsd. Tonnen lag 2,3 % unter dem Vorjahreswert.

Dagegen entwickelte sich der Außenhandel positiv. Die Importe stiegen stark um 76,0 % auf 108,9 Tsd. Tonnen und die bisher im Vergleich zur Herstellungsmenge schon sehr hohen Ausfuhren auf 332,9 Tsd. Tonnen weiter an (+ 10,0 %).

Der Verfügbare Verbrauch und der Verbrauch pro Kopf stiegen um mehr als 11 % gegenüber dem Vorjahreswert auf 101,6 Tsd. Tonnen Verbrauch und 1,2 kg pro Kopf. 2019 lag der Selbstversorgungsgrad bei 320 %.

Anmerkung: 2019 vorläufig, Quelle: BLE 413, 20. April 2020

Versorgungsbilanz Frischmilcherzeugnisse

Versorgungsbilanz Butter

Versorgungsbilanz Käse

Versorgungsbilanz Dauermilcherzeugnisse

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