Springe zum Hauptinhalt der Seite

Forst, Holz

Waldbrandstatistik

Aktuelles aus der Waldbrandstatistik 2021

2021 gab es 548 Waldbrände. Damit sank die Anzahl um 812 Brände im Vergleich zum Jahr 2020. Der Trend zu einer abnehmenden Waldbrandfläche setzte sich 2021 aus dem Vorjahr fort. Um mehr als das Siebenfache hatte sich 2020 die Brandfläche im Vergleich zum Jahr 2019 verringert und lag bei rund 368 Hektar (2019: 2.711 Hektar). 2021 sank die Brandfläche weiter auf 148 Hektar.

Damit war die verbrannte Fläche in heimischen Wäldern niedriger als der jährliche Durchschnittswert von knapp 776 Hektar (seit 1991). Die Anzahl der Brände lag mit 548 ebenfalls deutlich unter dem Mittel von 1.120 Bränden. Für das Jahr 2021 ergab sich daraus eine Schadensfläche von 0,27 Hektar pro Waldbrand – weniger als die Hälfte des jährlichen Durchschnittswertes von 0,58 (seit 1991).

Diese Entwicklung ist den Anstrengungen der zuständigen Landesstellen mit umfangreichen und technischen Maßnahmen zum Waldbrandschutzmanagement zu verdanken: Waldbrände können früher entdeckt, schneller bekämpft und Schäden somit geringer gehalten werden.

80 Prozent der Brandflächen in April bis Juni

Die Frühjahrstrockenheit der letzten Jahre führt zu einer erhöhten Waldbrandgefahr im Frühling. Das spiegelt sich auch in der Brandstatistik 2021 wider: Fast ein Fünftel aller Brände entstanden im April. Mehr Waldbrände gab es nur im Juni. So ist es auch zu erklären, dass fast 80 Prozent der Flächen in den Monaten April bis Juni 2021 betroffen waren.

Im Bundesländervergleich liegt Brandenburg mit 168 Bränden auf rund 42 Hektar Fläche an der Spitze. Aufgrund seiner sandigen Böden und leicht brennbaren Kiefernwälder ist das Bundesland besonders anfällig für Waldbrände. Nur in Bayern war die verbrannte Fläche mit rund 42,1 Hektar, verteilt auf 22 Brände, etwas größer.

Ursachen für Waldbrände

2021 konnte für etwa die Hälfte aller Waldbrände in Deutschland die Brandursache nicht ermittelt werden. Damit waren unbekannte Brandursachen für die größte Anzahl an Bränden verantwortlich. Bekannte Ursachen können zum einen auf menschliches Handeln und zum anderen auf natürliche Ursachen zurückgehen. Zu natürlichen Ursachen zählen zum Beispiel Brände, die durch Klima- und Witterungseinflüsse wie zum Beispiel Blitzeinschlag verursacht wurden. 2021 wurden natürliche Ursachen für nur 1,3 Prozent der Waldbrände und damit 0,5 Hektar als Grund aufgeführt.

Die Hauptursache von Waldbränden in Deutschland, bei denen eine Ursache ermittelt werden konnte, stellt der Mensch dar. Im Jahr 2021 wurden 16,8 Prozent der Waldbrände vorsätzlich verursacht (Brandstiftung). Diese machten eine verbrannte Fläche von 20,1 Hektar aus. Fahrlässigkeit war die Ursache von 128 Bränden (23,4 Prozent) auf einer Fläche von etwa 35 Hektar.

Bei den „sonstigen handlungsbedingten Einwirkungen“ sind solche Brandursachen aufgeführt, bei denen angenommen wird, dass der Brand durch bekannte Einwirkungen verursacht wurde, allerdings ohne dass Fahrlässigkeit angenommen werden konnte (z. B. Entzündung durch Munition auf einem Truppenübungsplatz). 2021 wurden so 32 Waldbrände (5,8 Prozent) auf 41,5 Hektar verursacht.

Visualisierung ausgewählter Daten zur Waldbrandstatistik

Brände in Europa

Einen Überblick über die Brände in Europa verschafft der Emergency Management Service der Europäischen Kommission. Mit Hilfe eines Satelliten (VIIRS) werden Brände in Europa erkannt. Die Bildergalerie zeigt die monatlichen Brände im Jahr 2022. Quelle: Europäisches Waldbrandinformationssystem

Ursprung der Waldbrandstatistik

Der Wald hat vielfältige Funktionen, darunter die Nutz-, Schutz- oder Erholungsfunktion. Gerade in dicht besiedelten Ländern wie Deutschland spielt daher der Schutz und Erhalt des Waldes eine wichtige Rolle. Dazu gehört auch die Minimierung oder Vermeidung der Vernichtung von Waldflächen durch Kalamitäten, wie beispielsweise Waldbrände.

Seit den verheerenden Waldbränden Mitte der 1970er-Jahre werden durch die Bundesverwaltung mit den zuständigen Landesforstbehörden die Daten der Bundesländer zu Waldbränden in einer bundesweiten Statistik zusammengeführt. Diese gibt Auskunft über Flächengrößen, Ursachen und Verluste sowie Ausgaben für die Waldbrandvorbeugung und -kontrolle.

Aufgrund der ermittelten Werte können Prognosen und Risiken aufgezeigt und Vorkehrungen zur Vermeidung von Waldbränden getroffen werden. Dies dient dem Ziel, in Zukunft die Waldbrände in Anzahl und Flächengröße zu verringern.

Hier finden Sie die Waldbrandstatistiken der Bundesrepublik Deutschland der vergangenen Jahre: