Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2018 Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2021

Die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung (LGR) erfasst die gesamtwirtschaftlichen Einkommens- und Güterströme für den Wirtschaftsbereich Landwirtschaft (ohne Forstwirtschaft und Fischerei). Eine Ausführliche Analyse des Jahres 2018 wurde auf folgender Seite bereitgestellt.

Kartoffeln auf dem Feld.
© BLE, Bonn / Foto: Nina Weiler

Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 2018

Die deutsche Landwirtschaft erreichte im Jahr 2018 einen Produktionswert von insgesamt 52,73 Mrd. Euro. Dieser Wert weißt einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu Vorjahr vor (56,25 Mrd. Euro). Natürlich, haben nicht alle pflanzliche und tierische Erzeugnisse gleichermaßen unter der Trockenheit gelitten. Die allgemeine Tendenz zeigt aber die verheerenden Auswirkungen der Trockenheit im Sommer 2018 auf die Landwirtschaft (- 6,25 %).

Pflanzliche Erzeugnisse 2018

Pflanzliche Erzeugung:

Es wurde ein Gesamterlös von 23,6 Mrd. Euro erzielt. Dieses Ergebnis ist bedeutend niedriger als im Vorjahr (-8,8 %).

Getreideernte:

Im Jahr 2018 ist der Produktionswert für Getreide mit knapp 5,6 Mrd. Euro um insgesamt 16,5 % niedriger im Vergleich zu 2017. Die Getreideernte betrug 33 Mio. Tonnen (ein Minus von 26,5 % im Vergleich zu 2017). Der Verkaufserlös von 168 Euro pro Tonne lag dagegen deutlich höher als ein Jahr zuvor (Plus 13,6 %). Anfang November 2017 begann eine längere Niederschlagsperiode mit nur wenigen trockenen Tagen, die bis zum Jahresende anhielt. Dies machte bei Getreide den Wechsel von Winter- auf Sommergetreide erforderlich. Deshalb stieg der Anbau von Braugerste im Vergleich zu den Vorjahren deutlich an. Der Wechsel von sehr feuchten Monaten im Winter zu langandauernden Hitzeperioden in den Sommermonaten war der Grund für niedrigere Ernten und Ernteausfälle bei vielen Getreidekulturen. Die Trockenheit hat von Januar bis Juli extrem und kontinuierlich zugenommen. In den wichtigsten Wachstumsphasen fehlte Feuchtigkeit. Besonders betroffen von der Trockenheit waren Getreidearten wie Weizen, Gerste oder Mais.

Kartoffeln:

Bei Kartoffeln lag der Produktionswert bei 2 Mrd. Euro (Plus 7 %). Bei Frühkartoffeln haben die Witterungsbedingungen wie niedrige Temperaturen und vielen Niederschlägen bei der Anpflanzung bis Dauerhitze bei der Ernte, die Vegetationsperiode geprägt. Mit 10,3 Mio. t fiel die bundesweite Kartoffelernte geringer aus als im Jahr 2017. Die bedeutend höheren Preise, besonders bei den Speisekartoffeln, haben den Verlust ausgeglichen und einen Anstieg des Produktionswertes gebracht. Industriekartoffeln verzeichneten bei fast unverändertem Erzeugerpreis einen Mengenzuwachs und einen Anstieg des Produktionswertes

Handelsgewächse:

Die Handelsgewächse erreichen im Jahr 2018 einen Produktionswert von 4,4 Mrd. Euro (ein Minus von -4,5 % im Vergleich zu 2017). Besonders stark sind die Rückgänge bei den Ölsaaten (Minus -20,7 %) und Zuckerrüben.

Ölsaaten:

Der Rückgang bei den Ölsaaten wie Raps und Sonnenblumen, betraf sowohl die Erträge als auch die Preise. Die Rapsernte erreichte knapp 3,6 Mio. t. Dies ist ein Rückgang von rund -15 % im Vergleich zu 2017. Die Feuchtigkeit und die starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht am Anfang der Vegetationsperiode, sowie langanhaltende Trockenheit im Sommer waren die Faktoren, die zu der niedrigeren Ernte geführt haben. Die schlechte Marktsituation bei der industriellen Verwertung von Rapsöl führte zu einem Rückgang des Erzeugerpreises bei Raps. Die derzeit geringe Attraktivität von Raps in der Fruchtfolge führte zu einer geringeren Erzeugung. Beide Ursachen brachten einen Rückgang des Produktionswertes.

Eiweißpflanzen:

Bei Eiweißpflanzen ging die erzeugte Menge gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück (knapp Minus 35 %). Der geringfügig verbesserte Erzeugerpreis konnte den Mengenrückgang nicht ausgleichen.

Obstproduktion:

Der Produktionswert von 1,2 Mrd. Euro bei Obst lag deutlich höher als ein Jahr zuvor (Plus 53 %). Das lag an den besseren Witterungsbedingungen und an der Tatsache, dass im Jahr 2017 die Ernteerträge durch den Spätfrost im Frühjahr sehr stark minimiert wurden. Im Jahr 2018 sind z. B. bei Äpfeln sowohl die Mengen (mehr als +150 %) als auch die Preise (Plus 6 %) stark gestiegen. Bei anderen Obstsorten, z. B. bei Birnen, führten die höhere Erträge trotz niedrigerer Preise zu einem höheren Produktionswert

Futterpflanzen:

Die Futterpflanzen erreichten in 2018 einen Produktionswert von 3,3 Mrd. Euro (Minus 29 %). Die bedeutendsten Ernteverluste ergaben sich bei Heu (Minus 50 %), Grassilage (Minus 44,7 %) und Futtermais (Minus 22 %). Die Ernte wurde stark von der Dürre reduziert. Aufgrund der geringen Erträge und der großen Futternachfrage sind die Preise für Futtergetreide stark gestiegen. Die Trockenheit führte zu einer Verringerung der Futtermittelerzeugung und zu einem starken Preisanstieg bei Futtermitteln. Sowohl Getreide als auch Silagen werden bei der Biogasherstellung eingesetzt. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der Erzeugerpreise bei Getreide und Silagen für die Biogasherstellung. Der Preisanstieg kompensierte den Mengenrückgang vollständig.

Wein:

Für die Weinernte war 2018 ein gutes Jahr. Die produzierten Mengen stiegen auf mehr als 10 Mil. hl. Der Produktionswert ist minimal gesunken auf 1,5 Mrd. Euro.

Weibliches und männliches Rind auf einer Weide.
©BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler

Tiere und tierische Erzeugnisse 2018

Rinder:

Bei einem fast unveränderten Schlachtvolumen von insgesamt gut 1 Mio. Tonnen erreichte der Schlachtpreis bei Rindern ohne Kälber 3.361 Euro pro Tonne und blieb damit fast unverändert zum Jahr 2017. Der Produktionswert bei Rindern insgesamt lag bei knapp 3,7 Mrd. Euro. Ein leichtes Minus von 1,2 % im Vergleich zu 2017.

Schweine:

Mit minimal gestiegenem Schlachtvolumen von knapp 4,9 Mio. Tonnen und deutlich niedrigem Durchschnittspreis von 1 428 Euro pro Tonne erzielte der Erzeugererlös einen Rückgang von 12,5 %. Der erreichte Produktionswert lag bei knapp 7 Mrd. Euro (Minus 1,8%).

Schafen und Ziegen:

In 2018 beläuft sich die mengenmäßige Erzeugung auf 32 000 Tonnen bei leicht gestiegene Preisen auf 4 693 Euro pro Tonne. Der Erzeugererlös zeigte eine minimale Abnahme von ca. ein Prozent und erreichte 152 Mill. Euro.

Geflügel:

Das Schlachtvolumen bei fast alle Geflügelarten nahm wesentlich zu (Plus 8 Prozent). Mit teilweise höheren Preisen konnte ein Produktionswert von rund 2,3 Mrd. Euro erzielt werden (knapp 8 Prozent mehr).

Tierproduktion:

Der Produktionswert für das Jahr 2018 liegt bei 13,8 Mrd. Euro und schneidet damit fast gleich mit dem Ergebnis von 2017.

Milch:

Der Produktionswert bei Milch erreichte 10,4 Mrd. Euro (Minus 11,9 %). Die gelieferten Mengen waren vergleichbar mit den Mengen im Jahr 2017, wurden aber mit niedrigeren Preisen als im Vorjahr gehandelt (Minus 12 %).

Eier:

Bei Eiern erreichte der Produktionswert 1,2 Mrd. Euro. Das ist ein Rückgang um 8 % im Vergleich zu 2017. Es wurden mehr Eier produziert, der Erlöspreis fiel jedoch um 9 % auf 1.387 Euro pro Tonne.

Tierische Erzeugnisse (Milch, Eier):

Die tierischen Erzeugnisse erreichten im Jahr 2018 insgesamt einen Gesamtwert von gut elf Mrd. Euro. Dies ist ein Plus von zehn % gegenüber dem Vorjahr.

Tierische Erzeugnisse insgesamt:

Die tierischen Erzeugnisse Insgesamt erreichen einen Gesamtproduktionswert von 25,7 Mrd. Euro (-5 Prozent im Vergleich zu 2017)

Güter und Vorleistungen insgesamt 2018

Auf der Grundlage der Daten für das Jahr 2017 haben die deutschen Landwirte Güter im Wert von rund 52,7 Mrd. Euro erzeugt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von rund 6,2 %.

Landwirtschaftliche Dienstleistungen:

Neben der Güterproduktion haben Landwirte auch mit der Erbringung von Dienstleistungen eine Einnahmequelle. Für das Jahr 2018 stieg der Wert der erbrachten Dienstleistungen auf gut 2,4 Mrd. Euro. Dies ist ein Plus von 3,9 % gegenüber dem Vorjahr.

Vorleistungen:

Der Einsatz von Vorleistungen lag 2,5 % über dem Vorjahresniveau und erreichte knapp 36,3 Mrd. Euro. Die beiden größeren Positionen bei den Vorleistungen verzeichneten jeweils einen leichten Rückgang des Aufwandes. Für Futtermittel wurden knapp 15,3 Mrd. Euro und für Energie über 3,4 Mrd. Euro aufgewendet.

Faktoreinkommen 2018

Das Faktoreinkommen reduzierte sich im Jahr 2018 um 5,1 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr. Mit knapp12,7 Mrd. Euro lag der Verlust um knapp 29 % unter dem Vorjahreswert.

Wertschöpfung 2018

Nettowertschöpfung:

Die Nettowertschöpfung des Bereichs Landwirtschaft erreichte einen Wert von knapp 6 Mrd. Euro und viel damit um 46,7 Prozent im Vergleich zu Vorjahr.

Pachtausgaben und Zinsaufwand 2018

Durch die Flächenkonkurrenz mit der nichtlandwirtschaftlichen Nutzung stiegen die Ausgaben für Pachten auch in dieser schwierigen Lage um 2 % auf rund 3,2 Mrd. Euro. Die niedrigen Zinsen führten zu einer Entlastung durch geringere Zinszahlungen in Höhe von weniger als eine Mrd. Euro. Die Zinseinnahmen erreichten ein Gesamtvolumen von rund 52 Mio. Euro.

Bruttoanlageinvestitionen 2018

Investitionen in landwirtschaftliche Güter:

Die Investitionen in landwirtschaftliche Güter erreichten einen Wert von 42 Mill. Euro (Rückgang von 88 Prozent).

Investitionen in nichtlandwirtschaftliche Güter:

Die Investitionen in nichtlandwirtschaftliche Güter erreichten einen Wert 9,2 Mrd. Euro. Dies ist ein Zuwachs von vier %.

Abschreibungen:

Die Abschreibungen erreichten einen Wert von knapp 10,5 Mrd. Euro.

Kontakt

  • Ansprechpartner: Uwe Platz
  • Telefonnummer: (0228) 6845-3879
  • Behörde: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
  • Referat 414
  • Straße/Hausnummer: Deichmanns Aue 29
  • Postleitzahl/Ort: 53179 Bonn
  • agrar(at)ble(dot)de