Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen. Es werden für den Betrieb der Seite nur notwendige Cookies gesetzt. Details in unserer Datenschutzerklärung.
Die Erbse ist im Anbau, der Ernte und dem Aufkauf mengenmäßig die bedeutendste Körnerleguminose in Deutschland.
Erbsen benötigen einen lockeren, gut erwärmbaren, leichten bis mittelschweren Boden. Die Hauptanbaugebiete der Trockenerbsen befinden sich im Nordosten Deutschlands. Die größte Anbaufläche von knapp 25 Prozent der Gesamtanbaufläche Deutschlands liegt in Mecklenburg-Vorpommern.
In den vergangenen acht Wirtschaftsjahren (WJ) ist die Erntemenge der Ackerbohnen in Deutschland um mehr als 60 Prozent gestiegen. Im Wirtschaftsjahr 2014/15 lag diese bei 87.600 Tonnen. Letztes Jahr (WJ 2023/24) gab es aufgrund schlechterer Witterungsbedingungen bei Ackerbohnen, ähnlich wie bei Trockenerbsen, in Deutschland geringere Erträge pro Hektar (28,8 Dezitonnen pro Hektar). Dieses Jahr liegt der vorläufig ermittelte Flächenertrag bei 40,1 Dezitonnen pro Hektar.
Der Anbau von Sojabohnen in Deutschland erlebte in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg. Vom WJ 2016/17 zum WJ 2023/24 hat sich in Deutschland die Anbaufläche von Sojabohnen um 184 Prozent und die Erntemenge um knapp 190 Prozent erhöht.
Im WJ 2024/25 ging die Anbaufläche das zweite Jahr in Folge zurück. Jedoch sind die Erntemengen nahezu stabil geblieben. Somit wurde ein höherer Flächenertrag erzielt. Die Käufe der aufnehmenden Hand sind im WJ 2023/24 weiter gestiegen.
Der inländische Anbau und die Ernte von Süßlupinen zur Körnergewinnung unterlagen in den letzten neun Jahren deutlichen Schwankungen. Diese sind unter anderem auf Trockenheit, Krankheits- und Unkrautbefall zurückzuführen. Der vorläufig geschätzte Flächenertrag der Süßlupinen in Deutschland beträgt für 2024 circa 22,5 Dezitonnen pro Hektar. Dies ist der höchste Ertrag pro Hektar im hier betrachteten Zeitraum (WJ 16/17 – 24/25), sogar der Höchste seit 2010 (Beginn der Datenverfügbarkeit).
Die Käufe der aufnehmenden Hand beschreiben, wie viel der Erntemenge von deutschen Landwirtinnen und Landwirten durch Händler und Verarbeiter, wie Öl- oder Schälmühlen und Mischfutterunternehmen, im Inland insgesamt aufgekauft wird.
Erfasst werden die direkten Aufkäufe von der Landwirtschaft durch Händler und Verarbeiter. Jedoch sind in Deutschland nicht alle Unternehmen, die Erzeugnisse direkt von der Landwirtschaft aufkaufen, meldepflichtig. Geregelt wird dies durch die sogenannte Marktordnungswaren-Meldeverordnung (MVO). Hier sind Bedingungen sowie Werte für Mengenschwellen definiert, aufgrund dessen Unternehmen meldepflichtig sind.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Seite zur Marktordnungswaren-Meldeverordnung der BLE.
Die Differenz zwischen Erntemenge und Käufen der aufnehmenden Hand ergibt sich aus Mengen, die die Erhebung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nicht erfasst, wie zum Beispiel Aufkäufe durch nicht meldepflichtige Unternehmen unterhalb der Meldeschwelle oder über Vertragsanbau von nicht meldepflichtigen Unternehmen bezogene Mengen, wie zum Beispiel Tofuhersteller. Außerdem werden eventuelle Erntemengen, die an ausländische Unternehmen direkt von der Landwirtschaft abgeflossen sind und insbesondere Mengen, die von den Landwirtinnen und Landwirten selbst zu Futterzwecken genutzt werden, nicht erfasst. Die Futterverwendung macht einen großen Anteil der Verwendung der Ernte aus.
Die Infografik zeigt die geschätzten Anteile der Ernte von Erbsen, Ackerbohnen, Süßlupinen und Soja sowie insgesamt, die in die Humanernährung fließen. Um neben den prozentualen Anteilen die absoluten Mengen einschätzen zu können, die in die Humanernährung gehen, sind unten rechts in einem Säulendiagramm die entsprechenden Erntemengen der vier in Deutschland mengenmäßig wichtigsten Körnerleguminosen aufgeführt.
Der mit Abstand überwiegende Teil der Ernte der jeweiligen Körnerleguminose dient der Futterverwendung, entweder in Form des Eigenverbrauchs direkt bei der anbauenden Landwirtin/ dem anbauenden Landwirt oder als weiterverarbeitetes Futtermittel.
Die geschätzten Nahrungsanteile beruhen auf einer zum Teil intensiven Marktbefragung relevanter, wichtiger Marktbeteiligter und auf der BLE zur Verfügung stehenden MVO-Daten.
Ziel des Marktberichtes ist es, allen Marktbeteiligten einen zusammenfassenden Überblick über die aktuelle Marktsituation von Hülsenfrüchten zu geben, neueste Marktentwicklungen aufzuzeigen, mehr Informationen über potentielle Abnehmer der heimisch angebauten Hülsenfrüchte bereitzustellen und insgesamt die Markttransparenz zu erhöhen.
Die vorliegende Marktrecherche behandelt Sojabohnen, Ackerbohnen, Trockenerbsen, Lupinen, Linsen und Kichererbsen. Die Trockenernte dieser Körnerleguminosen in Deutschland und deren Verwendung sind Thema dieses Berichtes. Nicht berücksichtigt werden sogenannte Grünpflücke von Hülsenfrüchten zu Nahrungszwecken (Frischgemüse) als auch die Grünfutterernte von Hülsenfrüchten.
Da die Sojabohne gerade in den letzten Jahren in Deutschland auf ein besonderes und zunehmendes Interesse von Marktbeteiligten und Verbrauchern stößt und international die von der Erntemenge mit Abstand bedeutendste, grobkörnige
Körnerleguminose ist, geht der folgende Bericht nach Erläuterung der Methodik zur Verwendungsschätzung auf diese Hülsenfrucht zu Beginn explizit ein und setzt hier einen Schwerpunkt.