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Jahresbericht Schlachtpreise von Schweinen, Rindern und Lämmern

Die Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland haben im Jahr 2024 mehr Geld für ihre Schlachtrinder und -lämmer erhalten. Der Schlachtschweinepreis konnte das Rekordniveau des Vorjahres jedoch nicht halten; er lag aber deutlich über dem langjährigen Mittel.

Schlachtviehpreise 2024 auf hohem Niveau

Laut Auswertung des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) lag 2024 der Jahresdurchschnittspreis für konventionell erzeugte Jungbullen aller Handelsklassen bei 5,05 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht; das waren 0,31 Euro oder 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Fast ebenso stark legten mit 5,8 Prozent auf 4,01 Euro je Kilogramm die Schlachtkuhpreise (konventionell) zu. Bei konventionell erzeugtem Färsenfleisch war ein Anstieg von 2,5 Prozent auf 4,51 Euro je Kilogramm festzustellen. Damit wurde für Rinder das zweithöchste Niveau seit der Wiedervereinigung erreicht. Nur 2022 waren die Schlachtrinderpreise in Deutschland noch ein wenig höher als 2024.  Grundlage der Preisberechnung sind die wöchentlich gesetzlich vorgeschriebenen Angaben der meldepflichtigen Schlachtunternehmen im gesamten Bundesgebiet.

Ein Grund für die zuletzt anziehenden Preise liegt im rückläufigen Rinderbestand. Allein in den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der hierzulande gehaltenen Tiere um gut zehn Prozent gesunken. Im vergangenen Jahr nahm laut Marktanalystinnen und Marktanalysten die Rindfleischnachfrage erstmals seit längerem wieder zu, schlachtreife Tiere waren deshalb gesucht und teurer. Auch international war Rindfleisch eher knapp verfügbar und wurde am Weltmarkt mit kräftigen Preisaufschlägen gehandelt.

Auch Bio-Rinder teurer

Für Bio-Rinder mussten die Schlachtunternehmen 2024 ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Gefragt waren vor allem weibliche Tiere. Der Jahresdurchschnittspreis für Kühe aus ökologischer Haltung stieg im Vorjahresvergleich um zehn Prozent auf 4,39 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Für Färsen war ein Aufschlag von 0,21 Euro oder 4,4 Prozent auf 4,98 Euro je Kilogramm zu zahlen. Weil der Anstieg fast doppelt so stark wie bei konventionell erzeugten Rindern ausfiel, vergrößerte sich der Preisabstand. Bio-Kühe und Bio-Färsen waren 2024 im Mittel aller Handelsklassen rund zehn Prozent teurer als konventionelle Tiere. Bei Jungbullen aus ökologischer Produktion fiel der Preisanstieg mit 2,1 Prozent auf 5,27 Euro je Kilogramm geringer aus. Der Abstand zu den konventionell produzierten Tieren verringerte sich von 8,8 Prozent auf 4,4 Prozent.

Abschläge bei Schweinen

Schweine
Quelle: Silvia Jansen via Getty Images

Am Schlachtschweinemarkt konnte 2024 das historisch hohe Preisniveau des Vorjahres nicht gehalten werden. Der durchschnittliche Schlachtschweinepreis aller Handelsklassen ohne Sauen lag bei 2,15 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht; das waren 0,17 Euro oder 7,3 Prozent weniger als 2023. Noch stärker gab der Preis für Schlachtsauen nach, nämlich um 0,26 Euro oder 13,7 Prozent auf 1,64 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Erstmals seit vielen Jahren setzte sich der Abbau der Schweinebestände im vergangenen Jahr nicht mehr fort, was bei einem tendenziell weiter abnehmenden Schweinefleischverbrauch zu einer ausreichenden Marktversorgung führte. Trotz Abschwächung lagen die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Sauen langfristig auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Das Mittel der vorherigen zehn Jahre wurde jeweils um rund 30 Prozent übertroffen. Hierbei muss aber auch der Anstieg der Produktionskosten in diesem Zeitraum berücksichtigt werden.

Lämmerpreise im Höhenflug

Schaf auf einer Wiese
Quelle: brackish_nz via Getty Images

Die von den Schlachthöfen gemeldeten Preise für Lämmer erklommen 2024 neue Rekordhöhen. Für pauschal abgerechnete Tiere wurden im Schnitt 8,83 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht gezahlt, was im Vorjahresvergleich ein Anstieg von 10,4 Prozent bedeutete. Die pauschal lebend abgerechneten Tiere erzielten mit 3,75 Euro je Kilogramm einen Preiszuwachs von 13,3 Prozent gegenüber 2023. Grund für den deutlichen Anstieg war ein spürbar verringertes Schlachtviehangebot. Dies war nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Europäischen Union der Fall. Der Bestandsabbau in vielen Mitgliedstaaten ließ die Schlachtlämmerpreise europaweit auf einen historischen Höchststand steigen.

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