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Beim Handel mit Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft mit Brasilien ist Deutschland Nettoimporteur. Betrachtet man hingegen den Gesamthandel, so exportiert Deutschland mehr nach Brasilien als es von dort einführt.
Bei den Einfuhren aus Brasilien landet der Kaffee wertmäßig auf dem ersten Platz. Deutschland importierte 2024 Kaffee im Wert von knapp 2,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg um 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die eingeführte Menge ist im gleichen Zeitraum jedoch lediglich um rund 40 Prozent auf 520.000 Tonnen gestiegen, sodass die weitere wertmäßige Erhöhung auf einen Preisanstieg zurückzuführen ist. Auf Platz zwei landeten Ölkuchen mit einem Wert von 524 Millionen Euro. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Sojabohnenschrote für die Tierfütterung. Obst- und Gemüsesäfte wurden für rund 382 Millionen Euro von Deutschland eingeführt. Dies waren überwiegend Zitrussäfte.
Insgesamt importierte Deutschland 2024 nach vorläufigen Angaben Güter der Land- und Ernährungswirtschaft im Wert von 4,1 Milliarden Euro aus Brasilien. Das entsprach einem Anteil von 1,8 Prozent an den gesamten Einfuhren von Agrar-Produkten nach Deutschland.
Einfuhr | 2023 | 2024 |
---|---|---|
Insgesamt | 8.232 | 9.073 |
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft | 3.160 | 4.138 |
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs | 261 | 235 |
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs | 1.369 | 1.498 |
Genussmittel | 1.530 | 2.405 |
Güter der gewerblichen Wirtschaft | 5.072 | 4.935 |
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) | 259 | 290 |
Deutschland exportierte wertmäßig Milch und Milcherzeugnisse (ohne Butter und Käse) am meisten nach Brasilien. Das waren rund 4.600 Tonnen und ein Warenwert von 40,1 Millionen Euro. In dieser Kategorie waren es in erster Linie genießbare Molkenproteine, die rund 88 Prozent des Wertes ausmachten.
Auf Platz zwei landeten Futtermittel, die im Wert von rund 26 Millionen Euro exportiert worden sind. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 45 Prozent. Darauf folgte der Hopfen mit einem Exportvolumen von 24,2 Millionen Euro und Kakao und Kakaoerzeugnisse mit 22,5 Millionen Euro.
Insgesamt exportierte Deutschland 2024 Agrar-Produkte im Wert von 236 Millionen Euro nach Brasilien. Das war ein Plus um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil an den gesamten deutschen Agrar-Ausfuhren war mit 0,1 Prozent jedoch gering.
Ausfuhr | 2023 | 2024 |
---|---|---|
Insgesamt | 12.800 | 13.180 |
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft | 197 | 236 |
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs | 34 | 57 |
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs | 137 | 140 |
Genussmittel | 25 | 39 |
Güter der gewerblichen Wirtschaft | 12.564 | 12.944 |
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) | 10 | 9 |
Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Außenhandel mit Brasilien
Brasilien ist mit einer Fläche von rund 851 Millionen Hektar das fünftgrößte Land der Welt. Davon wurden 2022 rund 223 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt. Den größten Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche hat Dauergrünland mit rund 72 Prozent, gefolgt vom Ackerland mit etwa 25 Prozent . Auf circa 45 Millionen Hektar wurden 2023 Sojabohnen angebaut. Damit war Brasilien, gemessen an der Anbaufläche, das weltweit größte Anbauland von Soja, gefolgt von den USA.
Weltweit ist Brasilien einer der wichtigsten Produzenten und Exporteure von landwirtschaftlichen Produkten. Darunter zum Beispiel Kaffee, Soja, Zucker und Geflügel-, Rind- und Schweinefleisch . Damit machen die Exporte von Gütern des Agrar- und Ernährungssektors fast die Hälfte der gesamten brasilianischen Ausfuhren aus.
2021 hatte die Landwirtschaft einen Anteil von 8,1 Prozent an der Bruttowertschöpfung von Brasilien. 9,5 Prozent der brasilianischen Erwerbstätigen arbeiteten im selben Jahr in landwirtschaftlichen Berufen. Rund fünf Millionen der insgesamt 5,5 Millionen Agrarbetriebe sind kleinere Familienbetriebe, die eine wichtige Rolle für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung Brasiliens spielen. Die restlichen Betriebe sind stark technisiert und wettbewerbsfähig. Sie produzieren vor allem für den Weltmarkt . Das führt dazu, dass sechs Prozent der Betriebe gut 80 Prozent des Produktionswertes erschaffen.