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Außenhandel mit der Türkei Deutscher Außenhandel

Blaues Meer, eine reiche Kultur und unbeschreibliche Gastfreundlichkeit – all das und noch mehr verbinden wir mit der Republik Türkei. Doch der Handel welcher Agrargüter bringt Deutschland mit dem Land zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer zusammen?

Welche landwirtschaftlichen Produkte importiert Deutschland aus der Türkei?

Nüsse und Dörrobst sind der türkische Exportschlager: Rund 149.000 Tonnen Schalen- und Trockenfrüchte führte Deutschland im Jahr 2023 aus der Türkei ein. Diese hatten einen Wert von etwa 724 Millionen Euro. Den größten Anteil machten daran Schalenfrüchte mit 38 Prozent aus. Mit etwas Abstand folgten darauf Gemüsezubereitungen und Gemüsekonserven (224 Millionen Euro) und Backwaren (124 Millionen Euro).

Insgesamt importierte Deutschland 2023 Agrar-Erzeugnisse im Wert von 1,9 Milliarden Euro aus der Türkei. Dies entsprach 0,8 Prozent an den gesamten deutschen Einfuhren von Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft.

Einfuhr türkischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2022 2023
Insgesamt 24.679 24.316
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 1.795 1.911
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 126 135
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 1.603 1.704
Genussmittel 65 72
Güter der gewerblichen Wirtschaft 22.884 22.405
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 81 78

Welche Agrar-Güter exportiert Deutschland in die Türkei?

Rohtabak und dessen Erzeugnisse landeten 2023 auf Platz eins der deutschen Exportgüter in die Türkei. Damit wurden rund 118 Millionen Euro Umsatz erzielt. An zweiter Stelle folgten Kakao und Kakao-Erzeugnisse, darunter vor allem Schokolade und andere kakaohaltige Zubereitungen sowie Kakaopulver ohne Zucker, mit etwa 86 Millionen Euro. Platz drei belegten Ölkuchen mit einem Warenwert von 43 Millionen Euro.

Insgesamt exportierte Deutschland 2023 Agrar-Güter mit einem Wert von 592 Millionen Euro in die Türkei. Das machte 0,3 Prozent der gesamten deutschen Agrar-Ausfuhren aus.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2022 2023
Insgesamt 26.975 30.712
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 504 592
darunter: Lebende Tiere 0 4
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 25 21
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 313 354
Genussmittel 166 214
Güter der gewerblichen Wirtschaft 26.383 30.120
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 34 32

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und der Türkei verändert?

Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Warenwert von aus der Türkei nach Deutschland importierten Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft in 2023 um 6,5 Prozent. Der Wert der Einfuhren von Schalen- und Trockenfrüchten sank um etwa drei Prozent (-23 Millionen Euro) im Vergleich zu 2022. Die Handelsmenge in Tonnen nahm um elf Prozent ab (-18.800 Tonnen). Im Gegensatz dazu stieg der Import von Frischobst (ohne Südfrüchte) im gleichen Zeitraum um etwa 11.600 Tonnen (+20 Prozent). Der Wert erhöhte sich gleichzeitig um 29 Prozent.

Deutschlands Ausfuhren von Agrar-Erzeugnissen in die Türkei stiegen 2023 um 17,5 Prozent. Unter anderem nahm der Wert von exportierten Ölkuchen um 38 Millionen Euro und von exportiertem Rohtabak um 33 Millionen Euro zu. Gerste als Exportgut in die Türkei hat dabei 2023, nach einem starken Anstieg in den vorigen zwei Jahren, wieder stark an Bedeutung verloren und nähert sich mit 43 Tonnen wieder der Menge von 2020 (zwei Tonnen) an. Im Vergleich dazu: 2021 stieg die Exportmenge von Gerste auf rund 86.000 Tonnen und 2022 weiter auf 124.000 Tonnen.

Was handeln Deutschland und die Türkei?

Gehandelt werden vor allem Güter der gewerblichen Wirtschaft. Diese nahmen 2023 laut vorläufigen Zahlen bei den Einfuhren einen Anteil von 92 Prozent und bei den Ausfuhren von 98 Prozent am Gesamthandel zwischen den Ländern ein.

Betrachtet man das gesamte Handelsvolumen in Euro, so exportiert Deutschland mehr Produkte in die Türkei als es von dort importiert. Die deutschen Ausfuhren in die Türkei 2023 lagen insgesamt bei rund 31 Milliarden Euro. Bei den Einfuhren aus der Türkei waren es etwa 24 Milliarden Euro. Bei Gütern der Ernährungs- und Landwirtschaft hingegen importierte Deutschland mehr aus der Türkei als es dorthin ausführt.

Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Außenhandel mit der Türkei

Die Türkei als Agrarland

Knapp die Hälfte der türkischen Landfläche wird landwirtschaftlich genutzt – bei einer Größe von etwas über 78 Millionen Hektar  entspricht das rund 38 Millionen Hektar. Etwas mehr als die Hälfte davon ist Ackerland. Auf etwa 57 Prozent der Ackerfläche wurde 2020 Getreide angebaut. Am meisten wird dabei Weizen erzeugt.

Die vielen Sonnenstunden und das günstige Klima ermöglichen der Türkei eine große Vielfalt an landwirtschaftlichen Produkten zu erzeugen. International ist das Land zum Beispiel bei der Erzeugung von Haselnüssen, Feigen, Aprikosen oder Kirschen einer der größten Produzenten . Eine ebenfalls wichtige Stellung nimmt die Türkei beim Anbau von Gewürzen, Äpfeln, Erdbeeren, Sultaninen, Melonen oder Walnüssen ein. Unter den ökologisch erzeugten Produkten sind Trockenfrüchte, zum Beispiel Rosinen, Aprikosen und Feigen, sowie Nüsse die Hauptexportproduk-te der Türkei.

Rund 6,2 Prozent trug der Agrarsektor 2023 zum türkischen Bruttoinlandsprodukt bei. 2022 arbeiteten rund 17 Prozent der Erwerbstätigen in der Türkei in der Landwirtschaft. Damit spielt die Landwirtschaft in der Türkei noch eine wesentlich zentralere Rolle als in Deutschland.