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Zwischen der Türkei und Deutschland werden vor allem Güter der gewerblichen Wirtschaft gehandelt. Im Vergleich macht der Handel mit Agrarprodukten nur einen kleinen Anteil aus (Einfuhr: 9,3 Prozent; Ausfuhr: 2,2 Prozent).
Im Gesamthandel exportiert Deutschland mehr Produkte in die Türkei als es von dort importiert. Beim Agrarhandel ist es genau umgekehrt: Hier importierte Deutschland deutlich mehr aus der Türkei als es dorthin ausgeführt hat. Beim Handel mit Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft mit der Türkei ist Deutschland somit Nettoimporteur.
Nüsse und Dörrobst sind der türkische Exportschlager: Rund 140.720 Tonnen Schalen- und Trockenfrüchte importierte Deutschland im Jahr 2024 laut vorläufigen Zahlen aus der Türkei. Diese hatten einen Wert von 907 Millionen Euro. Den größten Anteil machten daran Schalenfrüchte mit 45 Prozent aus. Der Wert der Einfuhren von Schalen- und Trockenfrüchten stieg um ein Viertel (+183 Millionen Euro) im Vergleich zu 2023. Die Handelsmenge in Tonnen nahm hingegen um fünf Prozent (-7.790 Tonnen) ab. Dies deutet auf höhere Preise hin.
Mit etwas Abstand folgten darauf Gemüsezubereitungen und Gemüsekonserven (254 Millionen Euro) und Obstzubereitungen und Obstkonserven (135 Millionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahr steigerten sich sowohl Importmenge als auch Importwert bei diesen beiden Produktgruppen.
Insgesamt importierte Deutschland 2024 Agrar-Erzeugnisse im Wert von 2,2 Milliarden Euro aus der Türkei. Dies entsprach 0,9 Prozent an den gesamten deutschen Einfuhren von Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft. Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Warenwert von aus der Türkei nach Deutschland importierten Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft um 14 Prozent.
Einfuhr | 2023 | 2024 |
---|---|---|
Insgesamt | 24.316 | 23.502 |
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft | 1.911 | 2.180 |
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs | 135 | 118 |
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs | 1.704 | 1.980 |
Genussmittel | 72 | 81 |
Güter der gewerblichen Wirtschaft | 22.405 | 21.322 |
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) | 78 | 69 |
Rohtabak und dessen Erzeugnisse landeten 2024 mit einem Warenwert von 138 Millionen Euro auf Platz eins der deutschen Exportgüter in die Türkei. Verglichen mit 2023 war der Wert damit um 19 Millionen Euro gestiegen. An zweiter Stelle folgten Kakao und Kakao-Erzeugnisse, darunter vor allem Schokolade und andere kakaohaltige Zubereitungen sowie Kakaopulver ohne Zucker, mit 94 Millionen Euro. Platz drei belegten Backwaren mit einem Warenwert von 61 Millionen Euro. Deutlich rückläufig war der Export von Ölkuchen mit einem Minus von 69 Prozent (-30 Millionen Euro).
Insgesamt exportierte Deutschland 2024 Agrar-Güter mit einem Wert von 637 Millionen Euro in die Türkei. Das machte 0,3 Prozent der gesamten deutschen Agrar-Ausfuhren aus. Deutschlands Ausfuhren von Agrar-Erzeugnissen in die Türkei stiegen 2024 um 7,6 Prozent.
Ausfuhr | 2023 | 2024 |
---|---|---|
Insgesamt | 30.712 | 28.313 |
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft | 592 | 637 |
darunter: Lebende Tiere | 4 | 7 |
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs | 21 | 25 |
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs | 354 | 359 |
Genussmittel | 214 | 246 |
Güter der gewerblichen Wirtschaft | 30.075 | 27.676 |
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) | 32 | 31 |
Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Warenwert von aus der Türkei nach Deutschland importierten Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft in 2023 um 6,5 Prozent. Der Wert der Einfuhren von Schalen- und Trockenfrüchten sank um etwa drei Prozent (-23 Millionen Euro) im Vergleich zu 2022. Die Handelsmenge in Tonnen nahm um elf Prozent ab (-18.800 Tonnen). Im Gegensatz dazu stieg der Import von Frischobst (ohne Südfrüchte) im gleichen Zeitraum um etwa 11.600 Tonnen (+20 Prozent). Der Wert erhöhte sich gleichzeitig um 29 Prozent.
Deutschlands Ausfuhren von Agrar-Erzeugnissen in die Türkei stiegen 2023 um 17,5 Prozent. Unter anderem nahm der Wert von exportierten Ölkuchen um 38 Millionen Euro und von exportiertem Rohtabak um 33 Millionen Euro zu. Gerste als Exportgut in die Türkei hat dabei 2023, nach einem starken Anstieg in den vorigen zwei Jahren, wieder stark an Bedeutung verloren und nähert sich mit 43 Tonnen wieder der Menge von 2020 (zwei Tonnen) an. Im Vergleich dazu: 2021 stieg die Exportmenge von Gerste auf rund 86.000 Tonnen und 2022 weiter auf 124.000 Tonnen.
Gehandelt werden vor allem Güter der gewerblichen Wirtschaft. Diese nahmen 2023 laut vorläufigen Zahlen bei den Einfuhren einen Anteil von 92 Prozent und bei den Ausfuhren von 98 Prozent am Gesamthandel zwischen den Ländern ein.
Betrachtet man das gesamte Handelsvolumen in Euro, so exportiert Deutschland mehr Produkte in die Türkei als es von dort importiert. Die deutschen Ausfuhren in die Türkei 2023 lagen insgesamt bei rund 31 Milliarden Euro. Bei den Einfuhren aus der Türkei waren es etwa 24 Milliarden Euro. Bei Gütern der Ernährungs- und Landwirtschaft hingegen importierte Deutschland mehr aus der Türkei als es dorthin ausführt.
Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Außenhandel mit der Türkei
Knapp die Hälfte der türkischen Landfläche wird landwirtschaftlich genutzt – bei einer Größe von etwas über 78 Millionen Hektar entspricht das rund 38 Millionen Hektar. Etwas mehr als die Hälfte davon ist Ackerland. Auf etwa 55 Prozent der Ackerfläche wurde 2022 Getreide angebaut. Am meisten wird dabei Weizen erzeugt.
Die vielen Sonnenstunden und das günstige Klima ermöglichen der Türkei, eine große Vielfalt an landwirtschaftlichen Produkten zu erzeugen. International ist das Land zum Beispiel bei der Erzeugung von Haselnüssen, Feigen, Aprikosen oder Kirschen einer der größten Produzenten. Eine ebenfalls wichtige Stellung nimmt die Türkei beim Anbau von Gewürzen, Äpfeln, Erdbeeren, Sultaninen, Melonen oder Walnüssen ein. Unter den ökologisch erzeugten Produkten sind Trockenfrüchte, zum Beispiel Rosinen, Aprikosen und Feigen, sowie Nüsse die Hauptexportprodukte der Türkei.
Rund 6,2 Prozent trug der Agrarsektor 2023 zum türkischen Bruttoinlandsprodukt bei. Im selben Jahr arbeiteten rund 15 Prozent der Erwerbstätigen in der Türkei in der Landwirtschaft. Damit spielt die Landwirtschaft in der Türkei noch eine wesentlich zentralere Rolle als in Deutschland.