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Außenhandel mit Frankreich Deutscher Außenhandel

Frankreich ist für vieles bekannt: Die klangvolle Sprache, das schmackhafte Essen und nicht zuletzt durch die Metropole Paris. Doch wie steht es um die Rolle Frankreichs beim Handel mit Agrarprodukten?

Welche Agrar-Güter importiert Deutschland aus Frankreich?

Die höchsten Umsätze wurden 2023 laut vorläufigen Zahlen mit französischem Käse (843 Millionen Euro) und Wein (792 Millionen Euro) erzielt. Das entsprach rund 1,7 Millionen Hektoliter Wein und etwa 115.000 Tonnen Käse, die nach Deutschland eingeführt wurden. Das berühmte französische Essen erfreut sich also auch in Deutschland großer Beliebtheit.

Platz drei der Agrar-Einfuhren aus Frankreich gemessen am Warenwert nahmen 2023 Backwaren und andere Zubereitungen aus Getreide ein (672 Millionen Euro). Den vierten Platz belegten Ölfrüchte (644 Millionen Euro). Etwa 89 Prozent davon wurden mit Raps- und Rübsensamen erzielt. Sonnenblumenkerne machten rund zehn Prozent aus.

Insgesamt hatten die Importe französischer Agrar-Güter (7,1 Milliarden Euro) nach Deutschland einen Anteil von 3,3 Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Einfuhren.

Einfuhr französischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2022 2023
Insgesamt 69.854 69.274
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 7.384 7.115
darunter: Lebende Tiere 42 38
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 1.873 1.840
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 4.238 4.106
Genussmittel 1.231 1.132
Güter der gewerblichen Wirtschaft 62.470 62.159
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 342 265

Anmerkung: Datenstand 2023 vorläufig

Welche Produkte der Landwirtschaft exportiert Deutschland nach Frankreich?

Deutsches Fleisch und Fleischwaren (949 Millionen Euro) und Backwaren (914 Millionen Euro) machten 2023 laut vorläufigen Zahlen die höchsten Umsätze beim Export nach Frankreich aus. Rund ein Drittel der Umsätze aus Fleisch und Fleischwaren stammten vom Geflügel, gefolgt von Rind (27 Prozent) und Schwein (26 Prozent). Die Franzosen scheinen also auch die deutsche Hausmannskost zu lieben.

Auf Platz drei der Agrar-Ausfuhren nach Frankreich landeten Kakao und Kakaoerzeugnisse (720 Millionen Euro), darunter vor allem Schokolade. Deutsches Bier wurde ebenfalls gerne konsumiert. Im Jahr 2023 wurden etwa 703.000 Hektoliter nach Frankreich ausgeführt. Mit einem Warenwert von rund 68 Millionen Euro nahm Bier allerdings keinen vorderen Rang unter den landwirtschaftlichen Exportgütern ein.

Insgesamt exportierte Deutschland 2023 landwirtschaftliche Produkte im Wert von 7,7 Milliarden Euro nach Frankreich. Das entsprach einem Anteil von rund vier Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Ausfuhren.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2022 2023
Insgesamt 117.791 116.632
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 7.611 7.723
darunter: Lebende Tiere 14 13
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 2.414 2.346
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 4.278 4.436
Genussmittel 905 928
Güter der gewerblichen Wirtschaft 110.068 108.909
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 998 824

Anmerkung: Datenstand 2023 vorläufig

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und Frankreich verändert?

2023 importierte Deutschland Backwaren im Wert von rund 101 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr. Das entsprach einer Zunahme von etwa 18 Prozent. Bezüglich der Menge legten Ölfrüchte besonders stark zu – etwa 216.500 Tonnen wurden mehr eingeführt. Dabei wuchs besonders die Menge von Raps- und Rübsensamen an (+30 Prozent).

Im Gegensatz dazu nahm 2023 die Einfuhr von pflanzlichen Ölen und Fetten sowohl mengenmäßig als auch vom Wert her ab. Rund 49.000 Tonnen pflanzliche Öle importierte Deutschland weniger als 2022. Das entsprach einem Mengen- und Wertrückgang von gut 50 Prozent (-99 Millionen Euro). Den größten Anteil an dem Rückgang hatten Raps-, Rübsen- und Senföl sowie Sonnenblumenöl.

2023 nahm der Export von Backwaren nach Frankreich zu – circa 123 Millionen Euro mehr als im Vorjahr wurden generiert. Auch der Wert nach Frankreich exportierten Kakaos und Kakaoerzeugnisse stieg um 76 Millionen Euro, trotz einem Rückgang der Handelsmenge um fast 4.000 Tonnen.

Was handeln Deutschland und Frankreich?

Den größten Anteil am Gesamthandel zwischen den beiden Ländern haben Güter der gewerblichen Wirtschaft. Güter der Land- und Ernährungswirtschaft nahmen 2023 rund zehn Prozent an den Einfuhren aus Frankreich und etwa sieben Prozent an den Ausfuhren nach Frankreich ein.

Gemessen an den monetären Umsätzen überwiegt der deutsche Export den Import aus Frankreich sowohl bei den Agrar-Gütern als auch insgesamt. Bei Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft ist allerdings der Ausfuhrüberschuss wesentlich geringer.

Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Deutscher Außenhandel mit Frankreich

Frankreich als Agrarland

Von den insgesamt 63 Millionen Hektar Landfläche, wobei 54 Millionen Hektar französisches Festland sind, werden 51 Prozent als Agrarland genutzt. Damit besitzt Frankreich die größte Anbaufläche der gesamten Europäischen Union. Frankreich ist dementsprechend ein bedeutender Agrarproduzent, der für Deutschland als direktes Nachbarland besonders relevant ist. Als Mitglied der EU ist Frankreich ebenfalls Teil der gemeinsamen Agrarpolitik.

Drei Staaten, drei Preise – eine Quelle

Frankreich, Österreich und Deutschland arbeiten bei der Berichterstattung über den Agrarmarkt zusammen. Die drei öffentlichen Institutionen FranceAgriMer, Agrarmarkt Austria und Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sind die jeweils zuständigen Behörden für die Erhebung und Veröffentlichung von Daten und Zahlen im Agrarbereich. Sie haben im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung einen intensiven fachlichen Austausch über die Situation auf dem Agrarmarkt und die Vertiefung der Zusammenarbeit bei der Datenerhebung, Analyse und Veröffentlichung in diesem Bereich vereinbart. Der Milch- und Getreidemarkt steht dabei im Fokus. Die drei Länder veröffentlichen dazu ihre Milchpreise und berichten gemeinsam über die Versorgung mit Getreide.