Springe zum Hauptinhalt der Seite

Außenhandel

Außenhandel mit Frankreich

Außenhandel mit Frankreich

Frankreich ist für vieles bekannt: Die klangvolle Sprache, das schmackhafte Essen und nicht zuletzt durch die Metropole Paris. Doch wie steht es um die Rolle Frankreichs beim Handel mit Agrar-Produkten?

Welche Agrar-Güter importiert Deutschland aus Frankreich?

Die höchsten Umsätze wurden 2022 mit französischem Wein (=826 Millionen Euro) und Käse (=771 Millionen Euro) erzielt. Das entspricht rund 1,8 Millionen Hektoliter Wein und etwa 120.000 Tonnen Käse die nach Deutschland eingefahren wurden. Das berühmte französische Essen erfreut sich also auch in Deutschland großer Beliebtheit.

Platz drei der Agrar-Einfuhren aus Frankreich gemessen am Warenwert nahmen 2022 Ölfrüchte ein (= 709 Millionen Euro). Etwa 88 Prozent davon wurden mit Raps- und Rübsensamen erzielt. Sonnenblumenkerne machten rund 11 Prozent aus. Den vierten Platz belegten französische Backwaren und andere Zubereitungen aus Getreide (= 531 Millionen Euro).

Insgesamt hatten die Importe französischer Agrar-Güter (rund 7 Milliarden Euro) nach Deutschland einen Anteil von 3,3 Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Einfuhren.

Einfuhr französischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2021 2022
Insgesamt 61.921 69.800
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 6.407 6.932
darunter: Lebende Tiere 39 35
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 1.797 1.745
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 3.392 3.988
Genussmittel 1.179 1.164
Güter der gewerblichen Wirtschaft 55.514 62.868
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 317 299

Welche Produkte der Landwirtschaft exportiert Deutschland nach Frankreich?

Deutsches Fleisch und Fleischwaren (= 894 Millionen Euro) und Backwaren (=733 Millionen Euro) machten 2022 die höchsten Umsätze beim Export nach Frankreich aus. Rund ein Drittel der Umsätze aus Fleisch und Fleischwaren stammten vom Geflügel, gefolgt von Rind (= 28 Prozent) und Schwein (= 25 Prozent). Die Franzosen scheinen also auch die deutsche Hausmannskost zu lieben.

Auf Platz drei der Agrar-Ausfuhren nach Frankreich landeten Kakao und Kakaoerzeugnisse (= 612 Millionen Euro), darunter vor allem Schokolade. Deutsches Bier wurde ebenfalls gerne konsumiert. Im Jahr 2022 wurden etwa 715.000 Hektoliter nach Frankreich ausgefahren. Mit einem Warenwert von rund 60 Millionen Euro nahm Bier allerdings keinen vorderen Rang untern den landwirtschaftlichen Exportgütern ein.

Insgesamt exportierte Deutschland 2022 landwirtschaftliche Produkte im Wert von sieben Milliarden Euro nach Frankreich. Das entsprach einem Anteil von rund vier Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Ausfuhren.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2021 2022
Insgesamt 102.741 115.601
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 6.679 7.053
darunter: Lebende Tiere 10 10
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 1.906    2.243
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 3.878 3.928
Genussmittel 885 872
Güter der gewerblichen Wirtschaft 96.062 108.548
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 902 921

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und Frankreich verändert?

2022 importierte Deutschland Ölfrüchte im Wert von rund 210 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung von 42 Prozent. Die importierte Menge nahm dabei um circa 20.000 Tonnen zu. Besonders stark steigerte sich darunter der Wert von Sonnenblumenkernen (= + 112 Prozent).

Die Einfuhr von Weizen und Gerste nahm 2022 sowohl mengenmäßig als auch vom Wert her zu. Rund 163.000 Tonnen Weizen und 150.000 Tonnen Gerste importierte Deutschland mehr als 2021. Das entsprach einer Wertsteigerung von 119 Prozent (= 75 Millionen Euro) bei Gerste und 114 Prozent (= 71 Millionen Euro) bei Weizen.

2022 stieg der Wert nach Frankreich exportierter Fleischwaren und Fleisch um fast 120 Millionen Euro, trotz der um 16.000 Tonnen gesunkene Handelsmenge. Auch der Export von Milch und Milcherzeugnissen sowie Käse und Butter nahm zu – zusammen generierten die Warengruppen circa 175 Millionen Euro mehr Umsatz als im Vorjahr.

Was handeln Deutschland und Frankreich?

Den größten Anteil am Gesamthandel zwischen den beiden Ländern haben Güter der gewerblichen Wirtschaft. Güter der Land- und Ernährungswirtschaft nahmen 2022 rund zehn Prozent an den Einfuhren aus Frankreich und etwa sechs Prozent an den Ausfuhren nach Frankreich ein.

Gemessen an den monetären Umsätzen, überwiegt der deutsche Export den Import aus Frankreich. So nahm die Einfuhr von Produkten aus Frankreich 2022 4,7 Prozent (= 70 Milliarden Euro) der gesamten deutschen Importe ein. Die Ausfuhr deutscher Produkte nach Frankreich lag wiederum bei 7,4 Prozent (=116 Milliarden Euro) an den gesamten deutschen Exporten.

Frankreich als Agrarland

Von den insgesamt 63 Millionen Hektar Landfläche, wobei 54 Millionen Hektar französisches Festland sind, werden 51 Prozent als Agrarland genutzt. Damit besitzt Frankreich die größte Anbaufläche der gesamten Europäischen Union. Frankreich ist dementsprechend ein bedeutender Agrarproduzent, der für Deutschland als direktes Nachbarland besonders relevant ist. Als Mitglied der EU ist Frankreich ebenfalls Teil der gemeinsamen Agrarpolitik.

Drei Staaten, drei Preise – eine Quelle

Frankreich, Österreich und Deutschland arbeiten bei der Berichterstattung über den Agrarmarkt zusammen. Die drei öffentlichen Institutionen FranceAgriMer, Agrarmarkt Austria und Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sind die jeweils zuständigen Behörden für die Erhebung und Veröffentlichung von Daten und Zahlen im Agrarbereich. Sie haben im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung einen intensiven fachlichen Austausch über die Situation auf dem Agrarmarkt und die Vertiefung der Zusammenarbeit bei der Datenerhebung, Analyse und Veröffentlichung in diesem Bereich vereinbart. Der Milch- und Getreidemarkt steht dabei im Fokus. Die drei Länder veröffentlichen dazu ihre Milchpreise und berichten gemeinsam über die Versorgung mit Getreide.