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Außenhandel mit den Niederlanden Deutscher Außenhandel

Die Niederlande – wer denkt da nicht direkt an Windmühlen, die auf blühenden Tulpenfeldern stehen? So ist die Agrarlandschaft ein fester Bestandteil des äußeren Erscheinungsbildes des Landes. Aber welche Rolle spielt der Handel von landwirtschaftlichen Gütern in den Niederlanden?

Welche Agrar-Güter importiert Deutschland aus den Niederlanden?

Wahrscheinlich kommen Ihnen beim Gedanken an niederländische Spezialitäten augenblicklich die vielen Käsesorten in den Sinn. Tatsächlich nimmt Käse bei den deutschen Importen aus den Niederlanden nur Platz vier der höchst gehandelten Waren ein. Nichtsdestotrotz waren es im Jahr 2023 immerhin rund 1,5 Milliarden Euro, die mit dem Handel von Gouda, Edamer und Co. erzielt wurden.

Den höchsten Warenwert hatten lebende Pflanzen und Erzeugnisse der Ziergärtnerei mit etwa 2,3 Milliarden Euro. 46 Prozent davon erzielten geschnittene Blumen und Blüten. Auf Platz zwei der Agrar-Importe folgten frisches Gemüse und sonstige Küchengewächse (2,1 Milliarden Euro). Fast 40 Prozent der Umsätze davon machten Tomaten aus – das entsprach etwa 330.000 Tonnen Tomaten. 14 Prozent wurden mit Gurken und Cornichons erzielt.

Platz drei der Agrar-Importe aus den Niederlanden nahmen Fleisch und Fleischwaren (1,9 Milliarden Euro) ein. Das entsprach einer importierten Menge von rund 533.000 Tonnen. Davon waren etwa 47 Prozent Geflügel, 29 Prozent Schwein und 18 Prozent Rind. Am gehandelten Wert sind die Anteile etwas anders: Fleisch und Fleischwaren vom Rind standen hier mit 32 Prozent an zweiter Stelle.

Insgesamt importierte Deutschland 2023 Agrarprodukte mit einem Wert von rund 20 Milliarden Euro aus den Niederlanden, was fast neun Prozent der gesamten deutschen Agrar-Importe ausmachte.

Einfuhr niederländischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2022 2023
Insgesamt 116.273 102.778
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 19.663 20.470
darunter: Lebende Tiere 441 622
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 6.281 6.266
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 11.915 12.504
Genussmittel 1.026 1.078
Güter der gewerblichen Wirtschaft 96.610 82.308
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 859 652

Welche Güter der Land- und Ernährungswirtschaft exportiert Deutschland in die Niederlande?

Gemessen am Geldfluss sind Fleisch und Fleischwaren die beliebtesten deutschen Produkte beim Handel mit den Niederlanden. Diese Güter wurden 2023 in einem Wert von 1,3 Milliarden Euro in die Niederlande ausgeführt. Mit etwa 33 beziehungsweise 32 Prozent hatten Geflügelfleisch und Schweinefleisch daran den größten Anteil.

Jeweils in einem Wert von etwa 1,1 Milliarden beziehungsweise einer Milliarde Euro exportierte Deutschland 2023 Milch und Milcherzeugnisse (ohne Butter und Käse) sowie pflanzliche Öle und Fette in die Niederlande. Raps- und Rübsenöl sowie Senföl hatten dabei einen Anteil von 70 Prozent an den pflanzlichen Ölen und Fetten. Gut ein Viertel des Umsatzes mit Milch und Milcherzeugnissen wurde mit frischer Konsum- und Verarbeitungsmilch erzielt.

Insgesamt erzielte Deutschland 14 Milliarden Euro mit der Ausfuhr von Agrar-Produkten in die Niederlande – das entsprach 7,4 Prozent der gesamten deutschen Agrar-Exporte.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2022 2023
Insgesamt 112.345 112.046
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 13.912 14.104
darunter: Lebende Tiere 594 636
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 4.674 4.298
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 7.408 8.009
Genussmittel 1.236 1.161
Güter der gewerblichen Wirtschaft 98.241 97.942
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 1.066 833

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und den Niederlanden verändert?

Der Import von Schweinen aus den Niederlanden nach Deutschland sank 2021 um mehr als ein Viertel. Das waren rund 1,6 Millionen lebende Schweine weniger als 2020. Damit ging der gehandelte Warenwert um fast 250 Millionen Euro zurück. 2022 wurden etwa 480.000 weniger lebende Schweine importiert. Der Wert hingegen stieg um 17 Prozent auf 267 Millionen Euro. 2023 nahm die Zahl der eingeführten lebenden Schweine leicht zu (+139.000). Ihr Wert steigerte sich im Vergleich zu 2022 deutlich um 70 Prozent (+188 Millionen Euro).

Die Einfuhren von lebenden Pflanzen und Erzeugnissen der Ziergärtnerei nahmen 2023 um etwa 187 Millionen Euro ab. Das entsprach einem Rückgang des Werts um sieben Prozent. Auch die aus den Niederlanden importierte Menge sank um zwölf Prozent (-90.300 Tonnen).

Rund 314 Millionen Euro weniger als 2022 erzielte Deutschland über den Export von pflanzlichen Ölen und Fetten in die Niederlande. Der gehandelte Wert von Milcherzeugnissen (ohne Butter und Käse) sank ebenfalls um fast 200 Millionen Euro. Bei beiden Produktgruppen stieg hingegen gleichzeitig die gehandelte Menge an. Somit lässt sich der niedrigere Warenwert auf gesunkene Preise zurückführen.

Was handeln Deutschland und die Niederlande?

Vor allem werden Güter der gewerblichen Wirtschaft gehandelt. Land- und ernährungswirtschaftliche Produkte machten 2023 mit etwa 20 Prozent bei den Einfuhren und 13 Prozent bei den Ausfuhren im Handel mit den Niederlanden den kleineren Teil aus.

Insgesamt importierte Deutschland 2023 Waren im Wert von 103 Milliarden Euro aus den Niederlanden. Im selben Jahr exportierte Deutschland Güter im Wert von 112 Milliarden Euro in das Nachbarland. Damit ist Deutschland beim Gesamthandel Nettoexporteur, beim Handel von Agrar-Gütern mit den Niederlanden hingegen Nettoimporteur.

Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Außenhandel mit den Niederlanden

Niederlande als Agrarland

Die Niederlande hat insgesamt eine Fläche von etwas über vier Millionen Hektar. Davon werden etwa 1,8 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt. Ackerland nimmt rund eine Millionen Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche ein. Circa 770.000 Hektar sind Dauergrünland.

2023 hatte die Landwirtschaft einen Anteil von rund 1,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukt der Niederlande. 1,9 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten 2022 in diesem Sektor.