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Außenhandel mit China Deutscher Außenhandel

Die Volksrepublik China ist für ihre einzigartige Kultur und Wirtschaftskraft bekannt. Immer wieder findet man das Land auf der Liste der "Exportweltmeister". Doch welche Rolle nimmt die Heimat von Reis beim Handel von landwirtschaftlichen Gütern mit Deutschland ein?

Welche landwirtschaftlichen Güter importiert Deutschland aus China?

Die fünf führenden Importe aus China.

Rund 109.000 Tonnen Fisch und Fischzubereitungen importierte Deutschland 2022 für etwa 464 Millionen Euro aus China. Damit wurde Fisch von allen Agrar-Produkten am meisten aus China nach Deutschland eingefahren.

Über alle Warengruppen hinweg importierte Deutschland 2022 allerdings mehr pflanzliche (1,3 Milliarden Euro) als tierische Nahrungsmittel (757 Millionen Euro). Davon machten Kleie und andere Futtermittel (313 Millionen Euro), darunter vor allem Hunde- und Katzenfutter, Gemüsezubereitungen (226 Millionen Euro) sowie Schalen- und Trockenfrüchte (151 Millionen Euro) den größten Wertanteil aus. Betrachtet man die Importmenge in Tonnen, so spielen Obstzubereitungen und Gewürze, noch vor den Schalenfrüchten, ebenfalls eine wichtige Rolle. Aus China eingefahrene Gewürze waren hauptsächlich Pfeffer und Ingwer, Safran und andere Gewürze.

Insgesamt importierte Deutschland 2022 Agrargüter im Wert von rund 2,2 Milliarden Euro aus China. Diese hatten einen Anteil von 1,1 Prozent an den deutschen Agrar-Einfuhren.

Einfuhr chinesischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2021 2022
Insgesamt 142.964 190.660
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 1.752 2.241
darunter: Lebende Tiere 0 0
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 551 757
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 1.110 1.332
Genussmittel 91 152
Güter der gewerblichen Wirtschaft 141.212 188.419
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 267 363

Welche landwirtschaftlichen Produkte exportiert Deutschland nach China?

Die fünf führenden Exporte nach China.

Der Export von fast 300.000 Tonnen Milch und Milcherzeugnissen (ohne Käse und Butter) hatte 2022 mit 505 Millionen Euro den höchsten gehandelten Warenwert. Gut ein Drittel davon machten frische Konsum- und Verarbeitungsmilch aus. Nach Milch und Milcherzeugnissen folgten deutsche Backwaren, die für über 193 Millionen Euro gehandelt wurden. Auf Platz drei landete deutsches Bier - fast 1,5 Millionen Hektoliter im Wert von 99 Millionen Euro exportierte Deutschland nach China.

Insgesamt machte der Export landwirtschaftlicher Produkte nach China 0,8 Prozent an den deutschen Agrar-Ausfuhren aus – das entspricht einem Warenwert von fast 1,3 Milliarden Euro.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2021 2022
Insgesamt 103.564 106.946
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 1.361 1.286
darunter: Lebende Tiere 0 0
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 608 538
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 543 564
Genussmittel 210 184
Güter der gewerblichen Wirtschaft 102.278 105.660
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 767 757

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und China verändert?

Die Importe von Agrargütern aus China stiegen 2022 um rund 28 Prozent. Unter anderem erhöhte sich die Einfuhr von Fischen wertmäßig um 41 Prozent, das entspricht etwa 136 Millionen Euro. Da die gehandelte Menge mit 9,6 Prozent deutlich weniger stark zunahm, lässt sich die Wertsteigerung auf höhere Preise zurückführen.

Eine Preissteigerung lässt sich ebenfalls bei der Einfuhr von Kleie und Abfallerzeugnissen zur Viehfütterung und anderen Futtermitteln beobachten. Hier sank die gehandelte Warenmenge 2022 im Vergleich zu 2021 um 1,4 Prozent. Gleichzeitig stieg der Warenwert um 26 Prozent. Das entsprach fast 65 Millionen Euro.

Der Wert importierter Agrar-Rohstoffe vergrößerte sich 2022 um 36 Prozent verglichen mit 2021. Dabei wurden unter anderem Sperrholz und Spanfaserplatten, Wolle und Tierhaare und Fettsäuren und Wachse eingeführt.

Im Gegensatz zu den Einfuhren fielen die deutschen Ausfuhren von Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft nach China um 5,5 Prozent. Vor allem Nahrungsmittel tierischen Ursprungs wurden 2021 verglichen mit 2022 um 62,5 Prozent weniger gehandelt. 2022 sanken sie nochmal um 11,5 Prozent. So exportierte Deutschland 2021 rund 490.000 Tonnen weniger Fleisch und Fleischwaren nach China. Damit sank der Wert dieser Produkte insgesamt um 98 Prozent (1 Milliarde Euro). Dieser Rückgang ist auf das Importverbot von Schweinefleisch aus Deutschland nach China zurückzuführen. Das Verbot wurde wegen des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland von China eingeführt.

2022 nahm die Ausfuhr von Fleisch erneut ab (-89 Prozent). Auch der Export von Milch und Milcherzeugnissen (ohne Butter und Käse) ging deutlich zurück. Etwa 42 Prozent weniger wurden nach China ausgefahren. Der gehandelte Warenwert sank um rund elf Prozent, das entsprach fast 60 Millionen Euro.

Was handeln Deutschland und China?

Hauptsächlich handeln die beiden Länder Güter der gewerblichen Wirtschaft. Erzeugnisse der Land- und Ernährungswirtschaft nehmen im Vergleich nur einen sehr geringen Anteil am Gesamthandel ein (je 1,2 Prozent beim Import und Export). Gemessen am Warenwert importierte Deutschland mehr Güter aus China als es dorthin exportierte. Im Jahr 2022 machten die Einfuhren aus China 12,8 Prozent (191 Milliarden Euro) und die deutschen Exporte nach China 6,8 Prozent (107 Milliarden Euro) jeweils an den gesamten deutschen Ein- beziehungsweise Ausfuhren aus.

Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Außenhandel mit China

China als Agrarland

In dem viertgrößten Land der Welt, mit etwa 960 Millionen Hektar Fläche, werden etwa 645 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt. Davon dienen nur rund 135 Millionen Hektar dem Ackerbau. Auf rund zwei Drittel dieser Fläche wird Mais, Reis und Weizen angebaut. Weltweit ist China damit einer der größten Reis- und Weizenproduzenten.

Fast 190 Millionen Menschen arbeiteten 2021 in der chinesischen Landwirtschaft. Das waren etwa 24 Prozent aller Beschäftigten in dem Land. Dadurch spielt die Landwirtschaft in China mit einem Anteil von 7,3 Prozent  am Bruttoinlandsprodukt weiterhin eine wichtige Rolle.

Beim Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ist China Nettoimporteur - das bedeutet, dass das Land mehr Agrargüter importiert als es exportiert. China ist dabei der weltweit größte Importeur von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Zum Beispiel importierte das Land 2020 45 Prozent des weltweitgehandelten Schweinefleisches.