Mehr Bienenvölker – der Honigertrag steigt
Im Jahr 2022 wurden nach Erhebungen des Deutschen Imkerbundes deutschlandweit knapp 996.000 Bienenvölker gehalten. Dies sind 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Durchschnittsertrag je Volk lag im Jahr 2021 bei nur 19,22 kg, 2022 stieg er auf 34,46 kg. Dies sind fast 80 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bei einer deutschen Gesamterzeugung von 34.116 Tonnen (rund 74 Prozent mehr als im Vorjahr) wurde der mit Abstand meiste Honig von den bayerischen Imkern mit 7.329 Tonnen produziert. Es folgen der Imkerverband Rheinland mit 3.258 Tonnen und der Landesverband Württembergischer Imker mit 2.866 Tonnen. Mit einem Durchschnittsertrag von 49 kg Honig im Jahr 2022 wurde der höchste Ertrag je Bienenvolk erneut in Sachsen-Anhalt erzielt, gefolgt von Sachsen mit 43,5 kg je Bienenvolk.
Im Jahr 2022 wurden nach vorläufigen Daten rund 74.658 Tonnen Honig eingeführt und 30.128 Tonnen ausgeführt. Der Importüberschuss sank im Vergleich zum Vorjahr um 4.414 Tonnen auf rund 44.530 Tonnen. Die wichtigsten Herkunftsländer für deutsche Honigimporte sind die Ukraine, gefolgt von Argentinien und Mexiko.
Der Nahrungsverbrauch bei Honig betrug im Jahr 2022 insgesamt 78.646 Tonnen. Dies sind 115 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Dementsprechend stieg der Pro-Kopf-Verbrauch auf 935 g. Der Selbstversorgungsgrad stieg im gleichen Zeitraum von 29 Prozent auf 43 Prozent.
Varroamilbe bleibt der Parasit mit dem größten Einfluss auf die Zahl der Bienenvölker
Nach wie vor ist die Varroamilbe weltweit der bedeutendste Parasit der Westlichen Honigbiene. Dabei kommt nach neuesten Erkenntnissen nicht nur der Einsatz von Ameisensäure zur Bekämpfung der Milben in Frage, auch der Bücherskorpion soll beim Abtöten der Milben wirksam sein, führte ein Beitrag auf einer Bienentagung im schweizerischen Rehetobel aus. Den Erkenntnissen englischer und amerikanischer Bienenforscher zu Folge, seien jedoch nicht die Parasiten die Ursache eines Völkersterbens, sondern die Begleiterscheinungen geschwächter Völker.
Mehr Schutz für die Biene
Für einen besseren Schutz von Bienen stellt die EU-Kommission einen "neuen Deal für Bestäuber" im Rahmen des Green Deals zur Ergänzung des EU-Naturschutzpakets vor, eine Initiative die Ziele für 2030 umfasst. Dabei werden vor allem die Auswirkungen des Pflanzenschutzes in Betracht gezogen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gemäß dem Vorschlag der Kommission für eine risikoärmere nachhaltige Verwendung zu verringern.
Quelle: BLE, Referat 414