Insgesamt lag die erzeugte Menge von Wein während der Weinlese im Wirtschaftsjahr 2022/23 laut vorläufigen Zahlen bei rund neun Millionen Hektolitern. Das ist ein Anstieg von etwa sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Weinlese ist ein entscheidender Moment für Winzerinnen und Winzer. Mit der Ernte der Trauben entscheidet sich, ob die Anstrengungen des vergangenen Jahres belohnt werden. Wann die Weinlese erfolgt, ist von mehreren Faktoren abhängig, wie der Rebsorte, der Lage des Weinbergs, der Bodenbeschaffenheit, den Anbaumaßnahmen der Winzerin oder des Winzers und maßgeblich von der Witterung. Besonders in kühleren Regionen wie in Deutschland entscheidet oft die Witterung, ob es sich um ein ertragreiches Jahr handelt. Das Klima für einen guten und ertragreichen Jahrgang zeichnet sich durch milde Temperaturen, wenig Wetterschwankungen mit Starkregen oder Hagel und einem langen und warmen Herbst aus.
Selbstversorgungsgrad 2022/23 knapp unter 50 Prozent
Im Wirtschaftsjahr 2022/23 lag die Inlandsverwendung von Wein nach vorläufigen Angaben bei 18,5 Millionen Hektolitern. Die in Deutschland erzeugte Menge an Wein reichte damit, wie auch in den Jahren zuvor, nicht aus, um den inländischen Bedarf zur Hälfte zu decken. Der Selbstversorgungsgrad lag bei 49 Prozent und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr (2021/22: 44 Prozent) an.
Anfangsbestand ging leicht zurück, Endbestand nahm zu
Der Anfangsbestand auf Markt- und Erzeugerseite betrug im Wirtschaftsjahr 2022/23 etwa elf Millionen Hektoliter. Mit einem Endbestand von zwölf Millionen Hektoliter lag dieser etwas über dem Anfangsbestand.
Die Weinlagerung ist eine Wissenschaft für sich. Entscheidend sind beispielsweise die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Lichteinstrahlung und die Erschütterungen in der Umgebung. Während Weine im niedrigeren Preissegment sofort konsumiert werden können/sollten, wird Weinen aus dem oberen Preissegment nachgesagt, dass sie ihr volles Aroma erst nach ein einigen Jahren Lagerung entfalten. In großen Mengen wird der Wein auf Erzeuger- und Marktebene gelagert.
Die Einfuhren von Wein übersteigen die Ausfuhren deutlich
Mit etwa neun Millionen Hektolitern gehört Deutschland eher zu den kleineren Weinanbaugebieten Europas. Die größten Weinproduzenten in der EU waren 2022 Italien (50 Millionen Hektoliter), gefolgt von Frankreich (44 Millionen Hektoliter) und Spanien (41 Millionen Hektoliter ). Somit kommt es, dass die Einfuhren im Wirtschaftsjahr 2022/23 laut vorläufigen Zahlen bei 13,8 Millionen Hektolitern lagen, wohingegen die Ausfuhren 3,4 Millionen Hektolitern betrugen.
Quelle: BLE, 624