Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln stieg im Wirtschaftsjahr 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Kilogramm auf 63,5 Kilogramm. Dies ist der höchste Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln seit zwölf Jahren.
Der Verbrauch von Speisefrischkartoffeln stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Kilogramm pro Person auf 25,5 Kilogramm. Mögliche Gründe könnten viele Sonderaktionen des Lebensmitteleinzelhandels, wie kleinere Gebindegrößen, oder der gestiegene Absatz außerhalb der Supermärkte, zum Beispiel über Direktvermarktung, sein. Aufgrund des höheren Feuchtegehalts der Kartoffeln aus der Ernte 2023 ergaben sich schlechtere Einlagerungsbedingungen, weshalb diese schneller verkauft werden mussten. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffelerzeugnissen, wie Pommes frites, Kartoffelsalat oder Chips, sank hingegen um ein halbes Kilogramm. Damit lag er 2023/24 bei 38 Kilogramm.
Wie in den Vorjahren konnte der inländische Bedarf an Kartoffeln aus heimischer Erzeugung gedeckt werden. Der Selbstversorgungsgrad lag 2023/24 bei 153 Prozent und damit vier Prozentpunkte unter dem des Vorjahres. Auf Grund des hohen Selbstversorgungsgrades und der vorhandenen Verarbeitungskapazitäten spielt der Export von Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen eine wesentliche Rolle für die Kartoffel-Wirtschaft. Deutschland ist dabei Nettoexporteur. Insgesamt wurden circa 6,2 Millionen Tonnen Kartoffeln als Frischware oder in Form verarbeiteter Erzeugnisse 2023/24 aus Deutschland ausgeführt. Die Ausfuhren stiegen im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2022/23 um 1,3 Prozent an. Die Einfuhren lagen 2023/24 bei 2,5 Millionen Tonnen und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent gesunken.
Höherer Ertrag trotz schlechterer Erntebedingungen
Im Jahr 2023 ernteten heimische Landwirtinnen und Landwirte auf 264.700 Hektar rund 11,6 Millionen Tonnen Kartoffeln – im Vergleich zum Vorjahr konnte der Ertrag von 40,1 auf 43,8 Tonnen pro Hektar gesteigert werden. Herausforderungen, wie Frost oder auch sehr nasse Felder, beeinflussten die Kartoffelernten regional und führten zu einem erhöhten Risiko von Kraut- und Knollenfäule. Die Anpassung der Erntebedingungen wie späteres Ernten oder der kontrollierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln könnten Gründe für den dennoch höheren Ertrag im Vergleich zu 2022 sein.
Die Versorgungsbilanz 2023/24 des BZL umfasst den Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 und stellt die Kartoffelernte 2023 dar.
Quelle: BLE (625)