Die Kartoffelanbaufläche lag 2022 bei 266.400 Hektar und stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 Prozent. 2022 sank die Erntemenge um weitere 5,3 Prozent auf 10,7 Millionen Tonnen. Der Ertrag betrug 40,1 Tonnen pro Hektar, ebenfalls ein Abfall um 8,4 Prozent. Gründe für die sinkenden Erträge sind die schlechten Erntebedingungen, sowie die ungleiche Verteilung der Bodenfeuchtigkeit.
Laut vorläufigen Berechnungen lag die Inlandsverwendung von Kartoffeln im Wirtschaftsjahr 2022/23 bei 6,7 Millionen Tonnen und damit 3,6 Prozent unter dem Vorjahreswert (6,95 Millionen Tonnen). 2022/23 wurden 68 Prozent der im Inland verwendeten Kartoffeln für Nahrungszwecke eingesetzt (4,56 Millionen Tonnen).
Der Pro-Kopf-Verbrauch im Wirtschaftsjahr 2022/23 sank im Vergleich zum Vorjahr um 2 Kilogramm je Bundesbürger auf 54,1 Kilogramm Kartoffeln. Dabei stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffelerzeugnissen, wie Pommes frites, Kartoffelsalat oder Chips, um 2,1 Kilogramm und lag 2022/23 bei 37,9 Kilogramm. Der Verbrauch von Speisefrischkartoffeln sank hingegen um 4,1 Kilogramm und lag 2022/23 bei 16,2 Kilogramm. Mögliche Gründe sind der weiterhin steigende Außer-Haus-Verzehr, sowie der zunehmende Verbrauch von Tiefkühlprodukten, wie Pommes und weitere Kartoffelerzeugnisse.
Wie in den Vorjahren konnte der inländische Bedarf an Kartoffeln auf heimischer Erzeugung gedeckt werden. Der Selbstversorgungsgrad lag 2022/23 bei 147 Prozent und damit jedoch drei Prozentpunkte unter dem des Vorjahres. Auf Grund des hohen Selbstversorgungsgrades und der vorhandenen Verarbeitungskapazitäten spielt der Export von Kartoffeln und Kartoffel-Erzeugnissen eine wesentliche Rolle für die Kartoffel-Wirtschaft. Deutschland ist Nettoexporteur von Kartoffeln und deren Erzeugnissen. Insgesamt wurden circa 5,76 Millionen Tonnen Kartoffeln als Frischware oder in Form verarbeiteter Erzeugnisse 2022/23 aus Deutschland ausgeführt. Die Ausfuhren sind im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2021/22 um 3,5 Prozent gesunken. Die Einfuhren lagen 2022/23 bei 2,63 Millionen Tonnen und sind im Vergleich zum Vorjahr um 4,56 Prozent gestiegen.
Quelle: BLE (625)