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Milch und Milcherzeugnisse Versorgungsbilanzen

Die Versorgungsbilanz Milch und Milcherzeugnisse bietet Informationen zu Herstellungsmenge, Verbrauch, Ein- und Ausfuhren sowie zum Selbstversorgungsgrad von Konsummilch, Butter, Käse und Dauermilcherzeugnissen.

Konsummilch: Herstellungsmenge und Pro-Kopf-Verbrauch 2022 gesunken

Nach vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank die hergestellte Menge an Konsummilch (Vollmilch, teilentrahmte und entrahmte Milch sowie sonstige Konsummilch einschließlich Vorzugsmilch) im Jahr 2022 um rund sechs Prozent auf etwa 4,2 Millionen Tonnen.

Mehr als die Hälfte der Gesamtherstellungsmenge entfiel auf Vollmilch (53,3 Prozent), ein weiterer großer Anteil auf teilentrahmte Milch (37,5 Prozent). Besonders bei der Herstellung von Vollmilch gab es 2022 einen starken Rückgang von 8,8 Prozent auf rund 2,3 Millionen Tonnen. Auch die meisten anderen Frischmilcherzeugnisse verzeichneten einen Rückgang der Produktion.

2022 wurden 603.100 Tonnen Konsummilch (hier Vollmilch, teilentrahmte und entrahmte Milch) exportiert und 194.800 Tonnen importiert. Die Einfuhren (+ 1,6 Prozent) sind im Gegensatz zu den Ausfuhren (- 30,8 Prozent) von Konsummilch gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen.

Knapp 4 Millionen Tonnen Konsummilch waren 2022 zum Verbrauch verfügbar. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch erreichte mit 46,1 Kilogramm ein erneutes Rekordtief (-900 Gramm). Gestiegene Preise für Milch und Milchprodukte sowie der zunehmende Absatz an pflanzlichen Milchalternativen könnten zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Der Selbstversorgungsgrad mit Konsummilch lag 2022 bei nahezu 108 Prozent.

Butterkonsum um knapp 13 Prozent gesunken

Die Herstellungsmenge von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen lag 2022 bei 473.000 Tonnen (Angaben in Butterwert). Mit einer Gesamtmenge von 147.500 Tonnen wurden weniger Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnisse als im Vorjahr eingeführt (- 29,4 Prozent). Auch die Ausfuhren sanken (-7,5 Prozent) auf 148.700 Tonnen.

Die zum Verbrauch verfügbare Menge lag im Jahr 2022 mit 450.400 Tonnen Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen um 11,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen sank um 12,6 Prozent auf knapp 5,3 Kilogramm. Durch den geringeren Verbrauch stieg der Selbstversorgungsgrad für Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen auf 105 Prozent.

760 Gramm weniger Käse pro Person

Die Herstellungsmenge von Käse insgesamt sank von 2,67 Millionen Tonnen im Jahr 2021 auf 2,64 Millionen Tonnen (-1 Prozent) und zeigte damit erstmals seit dem Jahr 2017 einen Rückgang. Zu Käse insgesamt zählen Hartkäse, Schnitt- und halbfester Schnittkäse, Weich- und Frischkäse, Pasta filata Käse, Sauermilch-, Koch- und Molkenkäse, Schmelzkäse und Schmelzkäsezubereitungen.

Mit einem Anteil von jeweils mehr als 30 Prozent an der gesamten Käseherstellung gehören die Gruppen Hart-, Schnitt-, halbfester Schnitt- und Weichkäse sowie Frischkäse weiterhin zu den Wichtigsten. Die Herstellungsmenge von Pasta filata Käse hatte 2022 den größten Zuwachs: mit 9.400 Tonnen mehr gegenüber 2021 stieg die Menge auf 456.100 Tonnen.

Sowohl bei den Importen von Käse (882.500 Tonnen; -3,4 Prozent) als auch bei den Exporten (1,3 Millionen Tonnen; -3,6 Prozent) wurden gegenüber dem Vorjahr Rückgänge verzeichnet. Damit setzte sich die Tendenz eines steigenden Außenhandels aus den Vorjahren nicht weiter fort. 2022 lagen die Ausfuhrmengen etwa beim 1,5‑fachen der Einfuhren.

Auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse sank von 25,3 Kilogramm im Jahr 2021 auf 24,6 Kilogramm in 2022. Der Selbstversorgungsgrad stieg im gleichen Zeitraum leicht auf 128 Prozent an.

Selbstversorgungsgrad von Magermilch- und Buttermilchpulver auf 283 Prozent gesunken

Die Herstellungsmenge von Trockenmilcherzeugnissen einschließlich Molkenpulver ist 2022 gegenüber dem Vorjahr um 19.100 Tonnen auf 1,1 Millionen Tonnen gestiegen. Im selben Jahr wurden 292.500 Tonnen Kondensmilcherzeugnisse produziert (-4,2 Prozent).

Trockenmilcherzeugnisse (Magermilch- und Buttermilchpulver, Sahne,- Vollmilchpulver, teilentrahmtes Milchpulver und sonstige Milcherzeugnisse in Pulverform), Molkenpulver und Kondensmilcherzeugnisse gehören zu den Dauermilcherzeugnissen. Diese zeichnen sich durch eine lange Haltbarkeit aus.

Für Magermilch- und Buttermilchpulver sowie Molkenpulver war die exportierte Menge fast vier Mal so hoch wie der Import. In den Export gelangten insgesamt 843.800 Tonnen (-4,1 Prozent) Trockenmilcherzeugnissen einschließlich Molkenpulver.

2022 waren 591.800 Tonnen Trockenmilcherzeugnisse inklusive Molkenpulver verfügbar zum Verbrauch. Das entspricht etwa sieben Kilogramm pro Kopf. Der Selbstversorgungsgrad von Magermilch- und Buttermilchpulver sank auf 283 Prozent (-77 Prozentpunkte). Für Kondensmilcherzeugnisse hingegen stieg der Selbstversorgungsgrad von 254 auf 304 Prozent.

Herstellung von Eiweißerzeugnissen stieg

Im Gegensatz zu den meisten Molkereierzeugnissen verzeichnete die Herstellung von Eiweißerzeugnissen aus Milch und Molke ein Plus von rund zehn Prozent. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg 2022 um knapp 4 Prozent auf 610 Gramm. Eiweißerzeugnisse finden unter anderem Verwendung in Sportlernahrung, Schmelzkäsezubereitungen oder Backmischungen.

Anmerkung: Daten 2022 vorläufig, Quelle: BLE 415

Visualisierung der Versorgungsbilanz Versorgung mit Konsummilch und Milcherzeugnissen