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Grünland Bodennutzung und pflanzliche Erzeugung

Grünland prägt in vielen Regionen Deutschlands die Landschaft. Die Nutzung von Wiesen und Weiden hat sich vor allem dort entwickelt, wo die Voraussetzungen für den Ackerbau ungünstig sind.

Thomas Doering via Getty Images

2024 bewirtschafteten die deutschen Landwirtinnen und Landwirte 4,7 Millionen Hektar beziehungsweise 28 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche mit Dauergrünland. 51 Prozent des Dauergrünlandes wurde als Weide genutzt und weitere 43 Prozent als Wiese geschnitten. Knapp fünf Prozent des Dauergrünlandes waren 2024 ertragsarme Flächen wie Naturschutzflächen oder Hutungen (oft verunkrautete, unregelmäßig beweidete Weide- und Wiesenflächen ohne Wachstumsförderung). 0,4 Prozent der Grünlandfläche wurde im selben Jahr aus der Erzeugung genommen.

Die Grünlandbewirtschaftung dient der Gewinnung von Futter und damit indirekt der Erzeugung von Milch und Fleisch. Überschüssiges Grüngut, das nicht mehr für die Tierfütterung benötigt wird, kann auch zur Erzeugung erneuerbarer Energien verwendet werden.

Was ist Dauergrünland?

Nach statistischer Definition sind Dauergrünland Flächen, die über mehrere Jahre - in der Regel fünf Jahre oder länger - ohne Unterbrechung durch andere Kulturen, zur Futtergewinnung durch Abmähen oder Abweiden genutzt werden. Grünland sollte aus Pflanzenarten und Gräsern bestehen, die als Tierfutter geeignet sind.

Ab den 90er Jahren ließ sich ein fortschreitender Rückgang des Dauergrünlandes beobachten. Seit 2014 steigt die Dauergrünlandfläche jedoch wieder leicht an. Beteiligt daran waren unter anderem die Einführung der Greening-Auflagen in 2014 und weiterer landesrechtlicher Regelungen einzelner Bundesländer (zum Beispiel Genehmigungspflicht für Umbruch, Umwandlungs- beziehungsweise Pflugverbot für besonders schützenswertes Dauergrünland). Der Umfang von rund 5,5 Millionen Hektar der 90er Jahre wurde allerdings noch nicht wieder erreicht.

Wie hilft Dauergrünland dem Klima?

Im Vergleich zu Ackerflächen besitzt Grünland eine bessere Filter- und Pufferfunktion gegen Nährstoffeinträge in Grund- und Oberflächengewässer, einen sehr guten Erosionsschutz und die Fähigkeit, viel Kohlenstoff in Form von Humus zu speichern. Insgesamt 181 Tonnen organischer Kohlenstoff werden je Hektar und 0 – 90 cm Bodentiefe Grünland etwa gespeichert. In Ackerböden sind es hingegen „nur“ rund 95 Tonnen organischer Kohlenstoff pro Hektar, Waldböden besitzen Vorräte in Höhe von 100 Tonnen pro Hektar. Damit ist das Grünland die Bodennutzungsart mit dem höchsten Speichervermögen von Kohlenstoff!

Grünlandflächen sind zudem Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Um Biodiversität und verschiedene Ökosystemdienstleistungen zu wahren, ist die Erhaltung von Dauergrünland in der Landwirtschaft essentiell.