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Viehbestand Tierhaltung

Zu den bedeutendsten Nutztieren in Deutschland zählen Rinder, Schweine, Geflügel und Schafe. Diese werden von den Landwirtinnen und Landwirten gehalten, um Nahrungsmittel wie Fleisch und Eier oder andere tierische Produkte wie Leder, Felle und Wolle zu erzeugen. Doch wie viele Nutztiere leben in Deutschland?

Entwicklung des Viehbestands

2023 wurden 11 Millionen Rinder, 21 Millionen Schweine und 1,6 Millionen Schafe in Deutschland gehalten. Der Bestand von Geflügel lag im Jahr 2023 bei 167 Millionen Tieren.

Der Rinderbestand ist seit 2014 kontinuierlich rückläufig. Auch der Schweinebestand nahm ab: im Vergleich zu 2020 um rund 19 Prozent. Der Bestand an Schafen nahm 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht zu und lag damit etwa im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Wie viele Einhufer werden in Deutschland gehalten?

Zwei Pferde fressen Heu in einem Stall
Quelle: fpphotobank via Getty Images

In Deutschland lebten 2020 etwa 454.000 Einhufer auf rund 41.000 Höfen. Zu den Einhufern zählen Pferde, Esel, Maultiere und weitere Einhufer. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (83.000 Tiere) und Bayern (78.000 Tiere) halten deutschlandweit die meisten Einhufer.

Ein Teil der Einhufer wird dabei ökologisch gehalten. Insgesamt sind es 5.000 Betriebe, die 2020 fast 42.000 Einhufer ökologisch hielten. Den größten Bestand an Einhufern in ökologischer Haltung gab es mit mehr als 11.000 in Bayern.

Wie groß sind die Viehbestände in der EU?

Luftbild von Rindern auf einer Weide
Quelle: Umkehrer via Getty Images

2022 wurden insgesamt 74,8 Millionen Rinder in der EU gehalten – 27 Prozent davon waren Milchkühe. Frankreich hatte dabei mit 17 Millionen Rindern den größten Rinderbestand unter den Mitgliedsstaaten. Deutschland folgte mit 11 Millionen Rindern auf Platz zwei.

Der EU-Bestand an Schweinen betrug im selben Jahr 134 Millionen Tiere. Ein Viertel (34 Millionen Tiere) davon wurde in Spanien gehalten. Mit 21 Millionen Tieren nahm Deutschland auch hier den zweiten Rang ein.

Den größten Viehbestand unter den EU-Staaten hatte Deutschland bei den Legehennen (56 Millionen Stück). Insgesamt wurden 2022 in der EU 372 Millionen Legehennen gehalten.

Weitere Ausführungen zum Viehbestand in der EU finden Sie auf unseren Seiten zur Rinderhaltung und Schweinehaltung.

Was sind Großvieheinheiten?

Die Großvieheinheit (GV) wird als Umrechnungsschlüssel verwendet, um verschiedene Nutztiere auf Basis ihres Lebendgewichtes zu vergleichen. Eine Großvieheinheit entspricht 500 Kilogramm und damit in etwa dem Lebendgewicht eines ausgewachsenen Rindes.

Zahlenmäßig ist der Geflügelbestand dem der Rinder überlegen. Vergleicht man allerdings die Großvieheinheiten, so kam der Rinderbestand in Deutschland im Jahr 2022 auf 7,9 Millionen GV und Geflügel lediglich auf 0,7 Millionen GV.

Anmerkungen

Die Angaben zur Viehhaltung stammen aus den nach dem Agrar­statistikgesetz repräsentativ oder allgemein (total) durchgeführten Viehbestandserhebungen. Neben der Veröffentlichung der Ergebnisse für die einzelnen Tierarten nach Kategorien wird die im Rahmen der Land­wirt­schafts­zählung/ Agrarstrukturerhebung vorgenommene Auswertung nach Betriebs- und Bestands­größen­klassen für Rinder, Schweine, Schafe und Geflügel insgesamt sowie für einzelne Kategorien dargestellt. Die Begriffe "Rinder" und "Schweine" schließen jeweils alle Kategorien ein, d. h. bei Rindern auch Kälber, Kühe und Bullen, bei Schweinen auch Ferkel, Zuchtsauen und Eber.

Seit Mai 1999 wurde die allgemeine Erhebung in den Jahren 2001, 2003 und 2007 durchgeführt, Anfang Mai für Rinder, Schweine, Schafe, Pferde und Geflügel; in den anderen Jahren wurden Anfang Mai Rinder, Schweine und Schafe repräsentativ erhoben. Im November jeden Jahres werden Rinder und Schweine erhoben. Die Angaben zu den Rinderbeständen sowie zur Zahl der Rinderhalter werden seit Mai 2008 der HIT-Rinderdatenbank entnommen und sind mit denen aus vorhergehenden Zeiträumen nur bedingt vergleichbar. Seit 2009 werden die Kälber und Jungrinder gemäß EU-Verordnung 1165/2008 neu abgegrenzt. Eine Vergleichbarkeit ist nur mit der Position "Kälber und Jungrinder bis 1 Jahr gesamt" gegeben.

Seit 2010 werden die Bestände an Geflügel und Einhufern nur noch im Rahmen der dreijährlich stattfindenden Agrarstrukturerhebungen erfasst. Die Schweinebestände werden im Mai und im November in einer besonderen Stichprobenerhebung ermittelt, in der Betriebe mit mindestens 50 Schweinen oder 10 Zuchtsauen einbezogen sind, um insbesondere die kleineren Betriebe zu entlasten. Daher sind die Schweinebestände zu den Vorerhebungen nur begrenzt vergleichbar; die Betriebszahlen sind nicht vergleichbar. Die Schafbestände wurden 2010 im Rahmen der Landwirtschaftszählung erhoben und werden seit 2011 im Rahmen der Viehbestandserhebung im November repräsentativ ermittelt.