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Ausgaben Landwirtschaftliche Gesamtrechnung

Die Ausgaben in der Landwirtschaft zeigen die Kosten auf, die für die Produktion von landwirtschaftlichen Produkten entstehen. Sie sind somit ein Teil der Vorleistungen. In diesem Bereich haben wir Statistiken über die Ausgaben von Treib-, Energie- und Schmierstoffen, zugekauften Futtermitteln und Düngemitteln für Sie aufbereitet.

Um den möglichen Gewinn einschätzen zu können, muss neben der Umsatzhöhe auch die Höhe der Ausgaben bekannt sein.

Für den landwirtschaftlichen Betrieb als Einzelunternehmen ist deshalb wichtig vor dem Anbau einer Kultur oder dem Einstallen der Tiere zu wissen, in welchem Umfang diese geschehen soll und welche Preise beim Verkauf erzielt werden können. Auch sollten die möglichen Ausgaben durch zugekaufte Futter- und Düngemittel und der eingesetzte Energiebedarf bekannt sein, um den möglichen Gewinn zu bestimmen.

Wie hoch die Ausgaben landwirtschaftlicher Betriebe für zugekaufte Futter- und Düngemittel sowie die Ausgaben für Treib-, Energie- und Schmierstoffe in Deutschland sind, wird in der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung berechnet.

Ausgaben der Landwirtschaft für zugekaufte Futtermittel

Ausgaben der Landwirtschaft für zugekaufte Futtermittel

Das Futter für unsere Nutztiere setzt sich aus Futterfrüchten und Nebenerzeugnissen wie Zwischenfrüchten, Raufutter, Silomais und Gras (frisch, als Heu und Silage) sowie aus Mischfutter, hofeigenem Getreide und zugekauftem Einzelfuttermittel zusammen.

Viele Futtermittel fallen in der Ernährungswirtschaft als Koppelprodukte etwa in Getreide- und Ölmühlen, in Brauereien, Zuckerfabriken und in Molkereien an und werden als Einzelfutter in den Verkehr gebracht.

Da bei tierhaltenden Betrieben die Futterkosten neben dem Stallbau den größten Kostenblock ausmachen, sind viele Betriebe bestrebt, einen möglichst großen Anteil der benötigten Futtermittel selbst anzubauen.

2024 lagen die Ausgaben der Landwirtschaft für Futtermittel insgesamt laut der ersten Schätzung bei zehn Milliarden Euro (ohne Umsatzsteuer).

Davon nahmen die Ausgaben bei Mischfutter den größten Anteil mit 83 Prozent ein. So wurden circa 2,8 Milliarden Euro (ohne Umsatzsteuer) für Mischfutter für die Schweinefütterung gezahlt. Für Geflügel waren es 2,4 und für Rinder zwei Milliarden Euro.

Die Ausgaben beim Einzelfutter lagen im Jahr 2024 bei 1,6 Milliarden Euro. Die Koppelprodukte Ölkuchen und Ölschrote machten mit 937 Millionen Euro den größten Anteil aus, gefolgt vom Getreide mit 436 Millionen Euros.

Alle wichtigen Informationen der Ausgaben der Landwirtschaft für zugekauftes Futtermittel finden Sie in unserer Tabelle:

Ausgaben der Landwirtschaft für zugekaufte Düngemittel

Ausgaben der Landwirtschaft für zugekaufte Düngemittel

Pflanzen benötigen zum Wachstum Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Jeder Wachstumszyklus entzieht dem Boden Nährstoffe, da das Erntegut abtransportiert wird. Durch den Einsatz von organischen und mineralischen Düngern fügen die Landwirtin und der Landwirt dem Boden Nährstoffe hinzu und sichern so langfristig hohe Erträge und erhalten so die Bodenfruchtbarkeit und Bodengesundheit.

Pflanzen benötigen Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis um optimal zu wachsen. Durch eine Düngung nach guter fachlicher Praxis wird gewährleistet, dass nicht zu viele Nährstoffe auf den Acker ausgebracht werden und diese nicht in Seen und Flüssen und ins Grundwasser gelangen können.

Mineraldünger wird aus dem Bergbau oder aus chemischen Produktionsprozessen gewonnen. Organischer Dünger hingegen fällt auf dem landwirtschaftlichen Betrieb in Form von Wirtschaftsdünger (Mist und Gülle) an. Des Weiteren kann organischer Dünger durch das Unterpflügen von Zwischenfrüchten wie Klee, Lupinen oder Ölrettich dem Boden zugeführt werden.

Die Ausgaben der Landwirtschaft für zugekaufte Düngemittel lagen im Jahr 2024 bei geschätzten zwei Milliarden Euro (ohne Umsatzsteuer). Damit waren sie um 8,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Fast zwei Drittel der zugekauften Düngemittel machte Stickstoff aus. Bei Phosphat, Kali und Düngekalk lagen die Ausgaben entsprechend bei 241, 322 und 141 Millionen Euro.

Ausgaben der Landwirtschaft für Treib-, Energie- und Schmierstoffe

Ausgaben der Landwirtschaft für Treib-, Energie- und Schmierstoffe

Bei der Bodenbearbeitung, Saat und der Ausbringung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln erleichtern Ackerschlepper die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte. Die Energieversorgung von landwirtschaftlichen Maschinen erfolgt fast ausschließlich mit fossilen Kraftstoffen in Form von Diesel. Der Verbrauch dieser Treibstoffe bedeutet Ausgaben, die zu tätigen sind. 2024 lagen die Ausgaben der Landwirtschaft für Brenn- und Treibstoffe bei geschätzt 3,1 Milliarden Euro (ohne Umsatzsteuer).

Hohe Ausgaben müssen in der Landwirtschaft auch für Strom getätigt werden, denn Ställe müssen beispielsweise in der Geflügel- und Schweinehaltung erleuchtet, geheizt und gelüftet werden. Für einige Gartenbaubetriebe stehen hohe Heizkosten an, um ganzjährig die von den Konsumenten gewünschten Kulturen anbauen zu können.

In der Rinderhaltung spielt das Heizen eine untergeordnete Rolle. Kühe fühlen sich auch bei minus sieben Grad wohl. Hier ist das schnelle Abkühlen der Milch auf vier Grad Celsius entscheidend, um ein schnelles Wachstum der Bakterien zu verhindern und so die Qualität aufrechtzuerhalten, bis die Frischmilch zu Milch oder anderen Milchprodukten weiterverarbeiten werden kann.

Die Ausgaben in der Landwirtschaft für Strom lagen bei geschätzt 920 Millionen Euro (ohne Umsatzsteuer).

Im Hinblick auf den Klimawandel und die steigenden Preise der Energiestoffe sind Landwirtinnen und Landwirte bemüht ihre Energie effizienter einzusetzen, indem sie beispielsweise alte Heizungsanlagen und hochenergetische Lampen in Ställen austauschen oder sogar selbst Strom in Form von Biogas- und Solaranlagen erzeugen.

Darstellung der Ausgaben der Landwirtschaft

Weitere Informationen zur LGR

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