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Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) Ernte und Qualität

Die BEE liefert in Verbindung mit der Bodennutzungshaupterhebung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt Angaben über die Menge und die Qualität der Ernte ausgewählter Fruchtarten für Deutschland und die Bundesländer.

Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung

Reife Weizenähren mit Grannen auf einem Feld
Quelle: www.oekolandbau.de. © BLE/Thomas Stephan

Die für die BEE benötigten Informationen werden durch die Auswertung von repräsentativen Ertragsfeststellungen gewonnen, deren Anzahl auf den Umfang und die regionale Verteilung der Anbau-flächen abgestimmt wird. Die BEE wird jährlich auf landwirtschaftlichen Betrieben durchgeführt. Der Berichts-zeitraum ist das laufende Kalenderjahr.

Aktuelles zur Ernte 2024

Die BEE ist notwendig, weil:

  • Getreide, Raps und Kartoffeln einen Großteil der Ackerfläche in Deutschland belegen und Rohstoffgrundlage für die Herstellung von Lebens- und Futtermitteln sowie für die stoffliche und energetische Nutzung im Non-Food-Bereich sind. Um eine quantitativ und qualitativ zufriedenstellende Versorgung zu gewährleisten, muss ausreichend Markttransparenz gegeben sein. Hierzu trägt die BEE bei.
  • sie einen Beitrag zur Marktinformation liefert. So wird extremen Preisentwicklungen entgegengewirkt.
  • sie Informationen zur Belastung des Getreides mit gesundheitlich nicht erwünschten Stoffen liefert. Das ist im Interesse des vorsorgenden Verbraucherschutzes.

Was ist die Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung?

Die BEE ist wesentlicher Bestandteil des für die agrar- und wirtschaftspolitischen, betriebs- und marktwirtschaftlichen sowie ökologischen und wissenschaftlichen Zwecke erforderli-chen Informationssystems über die Produktion der Landwirtschaft, insbesondere für einen regional- und artenspezifischen Überblick über die Höhe der Hektarerträge und die inlän-dischen Produktionsmengen bei Getreide und Kartoffeln. Seit 2005 ist auch der Winterraps in der Mehrzahl der Länder Gegenstand der BEE.

Ermittelt werden die Naturalerträge bei landwirtschaftlichen Feldfrüchten. Weitere Erhebungsmerkmale sind die Größe der in die Erhebung einbezogenen Fläche, die Sorte, die Gesamterntemenge und Angaben zur Bewertung der Ertragsverhältnisse.

Bei Getreide und Raps werden zusätzlich Beschaffenheitsmerkmale ermittelt. Die Ermittlung der Beschaffenheitsmerkmale umfasst die Untersuchung der Inhaltsstoffe und Verarbei-tungseigenschaften sowie der Belastung mit gesundheitlich nicht erwünschten Stoffen.

Die Beschaffenheitsmerkmale werden vom Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, ermittelt. Die für die Durchführung der Erhebung zuständigen Stellen der Länder übermitteln dem Max-Rubner-Institut pseudonymisierte Proben der einbezogenen Pflanzenarten.

Datengrundlage der BEE

Ende August jeden Jahres wird anhand der bis dahin ausgewerteten Ergebnisse der repräsentativ durchgeführten Probeschnitte und Volldrusche bei Getreide, der Volldrusche bei Winterraps sowie  der Ergebnisse der Bodennutzungshaupterhebung ein vorläufiges Ergebnis der Getreide- und der Winterrapsernte ermittelt. Dabei wird auch die Ernte-schätzung der amtlichen Berichterstatter von Ende Juli herangezogen.

Der Sachverständigenausschuss zur Vorbereitung und Auswertung der BEE ermittelt Ende September jeden Jahres mit Hilfe der bis dahin vorliegenden Ergebnisse der repräsentativ durchgeführten Proberodungen und der Ernteschätzung der Berichterstatter von Ende August ein vorläufiges Ergebnis der Kartoffelernte.

Die Informationen aus der Ernte- und Betriebsberichterstattung (EBE) sind unentbehrlich für die Ertragsfeststellung der nicht in die BEE einbezogenen Getreide- und Kartoffelarten.

Die aufgrund der BEE festgestellten Erntemenge von Getreide, Winterraps und Kartoffeln berücksichtigt bereits Verluste während der Ernte und ist bezogen auf grob gereinigtes Getreide (nach Abzug von Schwarzbesatz), vorgereinigten Winterraps (nach Abzug von Fremdbesatz) sowie gesäuberte Kartoffeln. Die hier ausgewiesenen Erträge sind auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 14,0 % bei Getreide und 9,0 % bei Winterraps standardisiert, um die Ertragsleistungen in den einzelnen Jahren miteinander vergleichen zu können.

Seit der Ernte 2010 werden Roggen und Wintermenggetreide sowie die Anbauflächen von früh-, mittelspät- bis spätreifenden Kartoffeln nicht mehr getrennt erfasst. Die Ergebnisse sind daher mit früheren Jahren nur eingeschränkt vergleichbar.

Anonymisierte BEE-Mikrodaten

Neben den auf dieser Internetseite veröffentlichten Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung besteht die Möglichkeit, für wissenschaftliche Arbeiten auf anonymisierte Mikrodaten zuzugreifen. Hierzu stellt das Forschungs-datenzentrum der Statistischen Ämter der Länder einen sogenannten Public Use File bereit.

Forschungsdatenzentrum: Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung

Anfragen

Dokumente zur Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung werden durch die BLE aufbereitet, Anfragen können an ulrike.ahrens(at)ble(dot)de gerichtet werden. Im Ministerium ist Referat 723 federführend zuständig, E-Mail 723(at)bmel.bund(dot)de.