Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Agrarmeteorologische Situation Ernte und Qualität

Erfahren Sie mehr über die Witterungsverhältnisse während der Wachstumsphase bis zur Ernte der Feldfrüchte.

Die agrarmeteorologische Situation der Wachstumsperiode bis zur Ernte 2023

Die nachstehende Darstellung der für die Ernte 2023 maßgeblichen Witterungsverhältnisse stützt sich weitgehend auf die jahreszeitliche und monatliche Berichterstattung sowie anlassbezogene Sonderveröffentlichungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Nach einem trockenen und heißen Sommer brachte der Herbst 2022 zunächst flächendeckenden ergiebigen Regen, welcher die starke Trockenheit beendete. Im Oktober und November kehrten allerdings teils ungewöhnliche Wärme und trockene Witterung zurück. Vor allem in der Nordosthälfte trocknete der Oberboden im Oktober nochmal aus, danach kam die Auffüllung der Böden nur langsam in Gang. Insgesamt war es der drittwärmste Herbst seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Die Niederschlagsmengen waren in der Südhälfte über-, in der Nordhälfte unterdurchschnittlich.

Der September begann zwar sommerlich, rasch stellte sich jedoch für den restlichen Monat niederschlagsreiche Witterung ein. Damit beendete der regenreichste September seit 2001 die große Trockenheit – im deutschen Flächenmittel kam mit 100 Millimeter weitaus mehr Niederschlag zusammen, als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020 (65 Millimeter). Die Oberböden wurden deutlich angefeuchtet, besonders in der südlichen Mitte und an den Alpen in den obersten 30 Zentimetern sogar durchnässt. Die Feuchte ermöglichte zumindest in den wärmeren Regionen noch eine späte Rapsaussaat – im Westen war es gebietsweise die späteste Rapsaussaat seit mindestens 1992. Das Auflaufen des Rapses erfolgte teils aufgrund noch nicht ausreichender Bodenfeuchte verzögert. Im letzten Monatsdrittel wurde in den kühleren Regionen Wintergerste gesät. In den Weinbaugebieten erforderte die nasse und kühle Witterung beim Zeitpunkt der Weinlese viel Fingerspitzengefühl, denn einerseits steigerten die Niederschläge die Erntemenge, andererseits wuchs durch diese die Gefahr von Fäulnis.

Der Oktober gestaltete sich außergewöhnlich warm, zusammen mit dem Oktober 2001 war er der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Zudem stellte sich über weite Strecken trockenes Wetter ein, über Deutschland gemittelt lag der Monat mit 50 Millimeter unter dem vieljährigen Mittel in Höhe von 63 Millimeter. Dabei erwies sich die Nordhälfte als besonders niederschlagsarm, sodass die Auffüllung der Böden dort nur langsam vorankam. Vorübergehend trockneten die Oberböden von Mitteldeutschland bis nach Brandenburg sogar wieder stark aus. Trotz der häufig guten Bedingungen erfolgte die Aussaat des Winterweizens etwas später als üblich. Bei sehr wüchsigem Wetter gab es im Grünland einen deutlichen Zuwachs für einen späten Schnitt und Raps erreichte trotz später Bestellung meist eine ausreichende Vorwinterentwicklung. Unkräuter und -gräser liefen ungewöhnlich stark auf. Auch der November verlief eher trocken-mild, die Niederschläge blieben im deutschen Flächenmittel mit 49 Millimeter deutlich hinter dem vieljährigen Mittel von 63 Millimeter zurück. Zunächst zeigte die Natur weiterhin deutliches Wachstum. Die Flächen blieben gut befahrbar, dies wurde zur Aussaat von restlichem Winterweizen genutzt. In der zweiten Monatshälfte kehrte in den üblicherweise kühleren Regionen mit dem Sinken der Tagesmitteltemperatur unter 5 Grad Celsius die Vegetationsruhe ein, im milderen Westen fand noch schwaches Wachstum statt. Um den 20. November gab es in der Nordosthälfte einen kurzen, aber starken Kälteeinbruch mit Temperaturen bis etwa -10 Grad Celsius, trotz der kaum abgehärteten Winterungen blieben größere Schäden meist aus.

Der Winter 2022/2023 brachte Mitte Dezember eine Kältewelle, in der die Böden verbreitet gefroren. Anschließend folgte bis Mitte Januar allerdings eine sehr milde und zeitweise nasse Periode, um den Jahreswechsel gab es eine außergewöhnliche „Wärmewelle“. Die zweite Winterhälfte verlief wechselhaft und eher mild mit kurzen kalten Abschnitten. Die Böden wurden abgesehen vom mitteldeutschen Trockengebiet verbreitet mindestens in den oberen 60 Zentimetern aufgefüllt. Insgesamt erwies sich die Jahreszeit als markant zu mild. In der Nordhälfte fiel deutlich mehr, im Süden weniger Niederschlag als üblich.

Anfang Dezember festigte sich bei zunehmenden Nachtfrösten die Winterruhe. Um den 10. des Monats stellte sich im Großteil Deutschlands für mehr als eine Woche Dauerfrost ein. Der Frost drang verbreitet mehr als 20 Zentimeter in die Böden ein, die Zwischenfrüchte froren ab. In den Weinbaugebieten konnte Eiswein gelesen werden. Ab dem 19. Dezember setzte sich jedoch regnerisches und sehr mildes Wetter durch, zunächst gab es eine massive Glatteislage.
Zum Jahresende stiegen die Temperaturen vereinzelt sogar auf 20 Grad Celsius. Die Böden tauten auf und die Vegetationsruhe lockerte sich, gegen Monatsende begann örtlich mit der Haselblüte bereits der phänologische Vorfrühling. Die Niederschläge erreichten mit im Flächenmittel 68 Millimeter das Mittel 1991 bis 2020 (71 Millimeter) nicht ganz.

Die erste Januarhälfte verlief extrem mild, Nachtfröste traten kaum auf, das erste Monatsdrittel war sogar das mildeste seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Grünland und Winterungen zeigten weiterhin deutliches Wachstum. In der zweiten Monatshälfte sanken die Temperaturen auf durchschnittliche Werte mit häufigen Nachtfrösten, die Vegetationsruhe festigte sich wieder. Vor allem in der Südhälfte gefroren die obersten Zentimeter der Böden. Bevorzugt in der ersten Monatshälfte zog zeitweise ergiebiger Regen durch, die Auffüllung der Oberböden kam deutlich voran.
Die Monatsniederschlagssumme lag mit 69 Millimeter knapp über dem vieljährigen Mittel von 65 Millimeter. Dabei waren die Mengen in der Nordhälfte markant überdurchschnittlich, im Süden hingegen unterdurchschnittlich.

Der Februar gestaltete sich wechselhaft und bei schwankenden Temperaturen insgesamt recht mild. Die Niederschläge blieben im Flächenmittel mit 43 Millimeter unter dem Mittel 1991 bis 2020 in Höhe von 53 Millimeter. Die regionalen Unterschiede waren erneut groß: Südwestlich einer Linie Niederrhein – Oberbayern fiel der Monat markant zu trocken, nordöstlich davon großteils zu nass aus. Ab der Monatsmitte lockerte sich die Vegetationsruhe mit steigenden Temperaturen nachhaltig. Im Süden und Südwesten begann in milden Regionen im letzten Monatsdrittel die Aussaat von Sommergetreide und Ackerbohnen.

Der Frühling 2023 startete im März trocken und kalt, rasch übernahmen jedoch Tiefdruckgebiete die Regie. Auch im April und in der ersten Maihälfte dauerte die nasse Witterung an, die Auffüllung der tieferen Bodenschichten setzte sich fort. Erst in der zweiten Maihälfte stellte sich trockenes und wärmeres Wetter ein, dennoch lag die Niederschlagssumme zum Ende des Frühlings deutlich über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Die Mitteltemperatur erreichte trotz des häufigen nasskalten Eindrucks etwa das Mittel 1991 bis 2020.

Der nasseste März seit 2001 begann trocken und oft sonnig, dabei aber vergleichsweise kalt mit leichten, örtlich mäßigen Nachtfrösten. Ab der zweiten Märzwoche setzte sich unbeständiges und meist mildes Tiefdruckwetter mit teils flächendeckenden Niederschlägen durch. Die Niederschlagshöhe betrug über Deutschland gemittelt 89 Millimeter und lag damit deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt von 56 Millimeter. Lediglich im Süden Bayerns war es trockener als üblich. In den übrigen Gebieten wurden die Durchschnittswerte überschritten, regional fiel mehr als das Doppelte des Mittels. Die Bodenfeuchte stieg im Laufe des Monats gebietsweise über den Normalbereich hinaus. Die Aussaat des Sommergetreides verzögerte sich vielerorts. Der Beginn des Erstfrühlings, der durch die Forsythienblüte markiert wird, wies eine Verfrühung von rund 10 Tagen auf. In der zweiten Monatshälfte begann beim Raps örtlich die Knospenbildung und Wintergetreide kam teils 7 bis 10 Tage verfrüht ins Schossen.

Im April lagen die Temperaturen – genau wie in den beiden vorangegangenen Jahren – unter dem Durchschnitt, bezogen auf den Zeitraum 1991 bis 2020. Bei deutlich unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer regnete es wie schon im März häufig und mitunter ergiebig. Die Niederschlagshöhe lag im deutschen Flächenmittel mit 64 Millimeter markant über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 in Höhe von 45 Millimeter. Dabei gab es räumlich große Unterschiede. Von Ostwestfalen und Nordhessen bis Ostholstein, an Mecklenburg-Vorpommerns Küste sowie punktuell im Westen und Südwesten war es trockener als im Mittel, während in den übrigen Gebieten die Durchschnittswerte zum Teil deutlich überschritten wurden. Insgesamt war die Bodenfeuchte ungewöhnlich hoch – insbesondere im Vergleich mit den seit 2009 im April meist weitaus trockeneren Böden. Ein Zeitfenster zur Aussaat ergab sich gebietsweise in der ersten Aprilwoche. Verbreitet wurden die Rüben jedoch erst in der zweiten Monatshälfte gesät – über Deutschland gemittelt so spät wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn 1992. Mais konnte meist nur im Osten und in milden Lagen des Südwestens im April bestellt werden, und auch dort später als üblich. Verbreitet hielt Ende April mit dem Beginn der Apfelblüte der phänologische Vollfrühling Einzug. Das Einsetzen der Phase entsprach nahezu dem vieljährigen Mittel.

Im Mai zeigte sich die Witterung oft zweigeteilt. Während die Westhälfte und der Süden vor allem in der ersten Monatshälfte und zu Beginn der dritten Dekade von wiederholten Niederschlägen mit lokalem Starkregen und Hagel geprägt waren, blieb es im Nordosten und Osten bei sonnenscheinreichem Hochdruckwetter mit trockener Festlandsluft oft trocken. Die Niederschlagshöhe betrug im Flächenmittel 43 Millimeter und lag damit weit unter dem Mittel des Zeitraums 1991 bis 2020 von 70 Millimeter. In der letzten Monatsdekade stellte sich flächendeckend trockenes Hochdruckwetter ein. Vor allem nordöstlich der Elbe setzte schon in der ersten Monatshälfte die Austrocknung der obersten 30 Zentimeter des Bodens ein und besonders die Sommerungen gerieten bereits unter Trockenstress. Kurze trockene Phasen zum Monatsbeginn konnten im Westen Deutschlands regional für eine verspätete Maisaussaat genutzt werden, örtlich verschob sich die Bestellung jedoch in die zweite Monatshälfte. Die sehr wüchsigen Bedingungen beschleunigten die Pflanzenentwicklung deutlich. Im Laufe der zweiten Maihälfte startete mit der Blüte des Schwarzen Holunders der phänologische Frühsommer – geringfügig später als im vieljährigen Mittel.

Im Juni dominierte über lange Phasen sonniges, trockenes und zeitweise windiges Hochdruckwetter mit hohen täglichen Verdunstungsraten, das zeit- und gebietsweise von Schauern und Gewittern unterbrochen wurde. Eine Ausnahme bildete der Zeitraum vom 17. bis zum 23. des Monats, in dem sich schwülwarme bis heiße, gewitterträchtige Witterung einstellte. Am 22. und 23. Juni kam es vor allem von Nordrhein-Westfalen und dem nördlich angrenzenden Niedersachsen bis nach Brandenburg und Sachsen fast flächendeckend zu Starkregen, zum Teil wurden auch Hagel und Orkanböen gemeldet. Die Niederschlagshöhe im Juni lag mit gemittelt 50 Millimeter weit unter dem vieljährigen Mittel von 76 Millimeter, wobei es je nach Region starke Unterschiede gab. Während im Norden sowie von Hunsrück und Saarland bis zur Hohenloher Ebene weniger als ein Viertel der mittleren Regenmenge fiel, wurde das Mittel in einem breiten Streifen nördlich der Mittelgebirge um rund 50 Prozent übertroffen. In vielen Regionen trockneten die obersten Bodenschichten im Monatsverlauf stark aus. Bei der Bodenfeuchte in 0 bis 60 Zentimeter Tiefe lag der Monat wie 2020 auf Rang 3 der niedrigsten Bodenfeuchten im Juni seit 1991. Abhängig vom Standort gerieten Sommerungen, Leguminosen und Grünland unter Trockenstress. Sommergetreide war zum Teil lückig und wies kleine Ähren auf. Kartoffeln und Rüben konnten ihren Rückstand aufgrund der deutlich verspäteten Bestellung nicht aufholen, sodass der Reihenschluss rund 2 Wochen später als üblich erfolgte. Wintergerste wurde 2 bis 4 Tage früher gelbreif und zum Monatsende lokal bereits gedroschen.

Der Juli war zweigeteilt: Während über weite Strecken hochsommerlich warmes bis heißes Wetter mit nur gelegentlichen Niederschlägen dominierte, stellte sich in der letzten Juliwoche sehr unbeständiges und zum Teil kühles Wetter mit flächendeckenden Niederschlägen ein. Mit 97 Millimeter im deutschen Flächenmittel fiel der Monat überdurchschnittlich nass aus, das Mittel von 1991 bis 2020 liegt bei 87 Millimeter. Während im Nordwesten teils mehr als das Doppelte des Solls fiel, kam in der östlichen Mitte und in Südbayern örtlich nur etwa die Hälfte zusammen. Die Böden trockneten zunächst bei nur lokalen Niederschlägen und hohen Verdunstungsraten verbreitet weiter aus.
Schwerpunkt der Trockenheit war die Mitte Deutschlands einschließlich dem Norden Bayerns und Baden-Württembergs. Gebietsweise standen die Kulturen unter Trockenstress, Getreide wurde notreif und Grünland verdorrte vielfach. Eine heiße Phase vom 7. bis zum 15. Juli mit Höchstwerten bis 38 Grad Celsius verursachte Hitzestress und im Obstbau örtlich Sonnenbrand an den Früchten. Hinzu kam eine häufig hohe bis sehr hohe Wald- und Flurbrandgefahr. Die Bedingungen zur Raps- und Getreideernte waren oft günstig. Die Wintergerste wurde meist im ersten Monatsdrittel gedroschen – wenige Tage früher als im Mittel der letzten Jahrzehnte. Die folgende Rapsernte erfolgte etwa zum üblichen Termin, im Norden war der Raps zum Monatsende aber noch großteils auf den Feldern. In der letzten Monatsdekade ging mit den ergiebigen Niederschlägen eine nachhaltige Entspannung der Trockenheitssituation einher. Gegen Monatsende waren abgesehen von der östlichen Mitte meist die obersten 10 Zentimeter, vor allem im Nordwesten und in manchen Mittelgebirgen die obersten 30 Zentimeter des Bodens durchnässt. Die Erntearbeiten mussten nahezu eingestellt werden. Das Wasser kam jedoch spätreifenden Kulturen und dem Grünland zugute; das Auflaufen von Zwischenfrüchten und Ausfallgetreide sowie -raps wurde begünstigt. Mit der Pflückreife früher Apfelsorten, die im Deutschlandmittel am 23. Juli und damit rund 5 Tage später als üblich gemeldet wurde, begann der phänologische Spätsommer.

Im August setzte sich zunächst die unbeständige Witterung mit unterdurchschnittlichen Temperaturen und flächendeckenden, teils auch intensiven Niederschlägen fort. Allein in den ersten 10 Tagen fielen verbreitet 50 bis über 100 Prozent der üblichen Monatsniederschläge. Die Erntearbeiten pausierten nahezu flächendeckend, das Risiko für qualitätsmindernde Pilzinfektionen sowie Durch- und Auswuchs stieg. Die Getreidebestände gingen witterungsbedingt zum Teil ins Lager und benötigten daher mehr Zeit zum Abtrocknen. Zum Beginn der zweiten Monatsdekade stellte sich sommerlich warme, in der Südhälfte auch heiße Witterung ein. Dabei fielen zeit- und gebietsweise teils heftige Schauer und Gewitter. Bis zum 18. des Monats waren die durchschnittlichen Monatsniederschläge in den meisten Bundesländern erreicht, zum Teil sogar deutlich übertroffen. Ausnahmen stellten Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen und Baden-Württemberg dar. Die Bodenfeuchte stieg insgesamt deutlich an. Vor allem im Nordwesten und in der westlichen Mitte sowie in den Mittelgebirgen wurde der Boden verbreitet in den oberen 30 Zentimetern und gebietsweise auch bis in mehr als 60 Zentimeter Tiefe durchfeuchtet. Eine vom 18. bis 24. August andauernde, überwiegend trockene Phase ließ die Oberböden zögernd abtrocknen, sodass regional die Erntearbeiten fortgesetzt werden konnten. Um den 25. gingen gebietsweise nochmals heftige Gewitter nieder, insbesondere in Schwaben und Oberbayern entstanden zum Teil massive Sturm- und Hagelschäden. Vom 27. bis zum 30. kam es vor allem im Süden Bayerns gebietsweise zu ergiebigem Dauerregen, eine erneute Unterbrechung der Rapsaussaat war die Folge.
Insgesamt fiel der Monat mit 123 Millimetern im deutschen Flächenmittel überdurchschnittlich nass aus, das Mittel von 1991 bis 2020 liegt bei 78 Millimetern. Mit der Fruchtreife des schwarzen Holunders, die ab der 2. Monatsdekade zunehmend beobachtet wurde, begann der phänologische Frühherbst.

Nachdem in den vergangenen Jahren in der Landwirtschaft immer wieder anhaltende Trockenheit ein Thema war, fiel der Sommer 2023 insgesamt verbreitet zu feucht, im äußersten Süden und in Sachsen niederschlagsnormal bis etwas zu trocken aus. Über Deutschland gemittelt kamen 270 Millimeter Niederschlag zusammen, was um etwa 10 Prozent über dem Mittel 1991 bis 2020 (241 Millimeter) liegt. Verglichen mit dem trockenen Sommer 2022 waren die Böden in diesem Jahr ab der zweiten Julihälfte markant feuchter. Die sehr unterschiedlichen Witterungsphasen im Sommer führten zu einem durchaus ungewöhnlichen Anstieg der Feuchte im Oberboden im Verlauf des Sommers. Während einer ausgeprägten Trockenheit im Frühsommer hätte man wohl kaum vermutet, dass im Hochsommer unbeständige Witterung und in vielen Regionen wochenlang gesättigte Oberböden zu massiven Problemen während der Getreideernte führen würden. Trotz einer relativ kühlen Periode Ende Juli/Anfang August war es der fünftwärmste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn 1881 sowie der zweitsonnigste seit Aufzeichnungsbeginn 1951.