Im Jahr 2020 arbeiteten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 937.000 Menschen in der deutschen Landwirtschaft, was einen Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zu 2010 (1.080.256 Menschen) bedeutet. Über ein Drittel der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft sind Frauen (rund 36 Prozent). Der Frauenanteil ist mit 43 Prozent bei den Saisonarbeitskräften am höchsten, gefolgt von 33 Prozent bei den Familienarbeitskräften und 32 Prozent bei den ständigen Arbeitskräften.
Von den 26.000 Betriebsinhaberinnen führen 85 Prozent ihren Betrieb selbst, während dieser Anteil bei den männlichen Betriebsinhabern 96 Prozent beträgt.
Frauen häufiger in Teilzeit und saisonal beschäftigt
Unter den Familienarbeitskräften ist die Verteilung der Positionen von Frauen und Männern sehr unterschiedlich: Nur 11 Prozent der betriebsinhabenden Personen sind weiblich, jedoch 86 Prozent der Ehepartner von Betriebsinhabern und 31 Prozent der mitarbeitenden Familienangehörigen. Darüber hinaus sind Frauen in der Landwirtschaft häufiger als Männer saisonal beschäftigt.
In der Landwirtschaft sind Frauen häufiger in Teilzeit tätig als Männer, obwohl der Anteil der Teilzeitbeschäftigten auch bei den männlichen Arbeitskräften relativ hoch ist. Im Jahr 2020 waren insgesamt 71 Prozent der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft in Teilzeit beschäftigt. Bei den weiblichen Arbeitskräften lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten bei 82 Prozent, während er bei den männlichen Arbeitskräften bei 65 Prozent lag.
Bei den ständigen Arbeitskräften ist der Anteil der Vollzeitbeschäftigten deutlich höher als bei den Familienarbeitskräften. 2020 arbeiteten 39 Prozent der weiblichen und 63 Prozent der männlichen ständig Beschäftigten in Vollzeit, während bei den Familienarbeitskräften nur 23 Prozent der Frauen und 39 Prozent der Männer in Vollzeit in der Landwirtschaft tätig waren.
Gibt es regionale Unterschiede?
Die Art der Beschäftigung von Frauen und Männern in der Landwirtschaft variiert deutlich je nach Region. Diese Unterschiede hängen einerseits mit unterschiedlichen Erwerbstraditionen und Prägungen in Ost und West zusammen, aber auch mit der Größe der Betriebe und auch mit den jeweiligen Produktionsschwerpunkten und der Rechtsform der Unternehmen.