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Hopfen Bodennutzung und pflanzliche Erzeugung

Unverzichtbar für die Bierbrauerei – der Hopfen verleiht dem Bier seinen typischen Geschmack und Geruch. Angebaut wird er nur in Regionen, die seine besonderen Bedürfnisse erfüllen. Zum Beispiel im größten Anbaugebiet der Welt.

Wo wird Hopfen in Deutschland angebaut?

Erntereife Hopfen-Dolden
©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan

2024 gab es in Deutschland insgesamt 1.009 Hopfenanbau-Betriebe und eine Anbaufläche von 20.290 Hektar. Das größte Anbaugebiet Deutschlands, und gleichzeitig das größte der Welt, ist die Hallertau in Bayern: 814 Betriebe bauten 2024 auf rund 16.820 Hektar Hopfen an. 1.532 Hektar wurden von 30 Höfen in der traditionellen Anbauregion Elbe-Saale, die sich über die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen erstreckt, bewirtschaftet. Im drittgrößten deutschen Anbaugebiet Tettnang in Baden-Württemberg bauten 121 Betriebe auf rund 1.530 Hektar Hopfen an.

Auch im Anbau von Hopfen spiegelt sich der Strukturwandel der Landwirtschaft wider. Seit 2004 sank die Anzahl der Höfe, die Hopfen kultivieren, um etwa 40 Prozent. Gleichzeitig wuchs die Hopfenanbaufläche in den vergangenen 20 Jahren um 16 Prozent.

Jeweils etwa die Hälfte der deutschen Anbaufläche entfällt auf Aroma- beziehungsweise Bitterstoffsorten. Wie der Name schon vermuten lässt, steht bei Aromasorten ein gutes Aroma im Fokus und der Bitterstoffgehalt ist verhältnismäßig gering. Bitterstoffsorten hingegen haben einen hohen Bitterstoffgehalt, dafür aber häufig weniger Aroma.

Wie viel Hopfen wird in Deutschland geerntet?

Rund 46.540 Tonnen Hopfen ernteten die deutschen Hopfenpflanzer im Jahr 2024. Somit stieg die Hopfenernte im Vergleich zum Vorjahr um etwa 13 Prozent.

40.300 Tonnen Hopfen wurden dabei im Anbaugebiet Hallertau geerntet – das entsprach 87 Prozent der bundesweiten Erntemenge. Darauf folgten die Regionen Elbe-Saale und Tettnang mit rund 2.570 und 2.910 Tonnen Ernte. Die übrigen Anbaugebiete machten mit 757 Tonnen nur einen geringen Anteil aus. Der durchschnittliche Hopfenertrag in Deutschland betrug 2,3 Tonnen pro Hektar.

Wie wird Hopfen angebaut? Und was wird daraus hergestellt?

Der Hopfen gehört zu der Familie der Hanfgewächse. Angebaut wird er an bis zu sieben Meter hohen Gerüstanlagen. Da die Pflanze lockeren und tiefgründigen Böden sowie ausreichend, aber nicht zu viel Sonne und Regen braucht um gut zu wachsen, wird sie nur in bestimmten Regionen angebaut. Aus den Blüten reifen bis Ende August Dolden, die dann zur Weiterverarbeitung geerntet werden. Gesiegelt und verkauft werden kann nur Hopfen, der aus anerkannten Anbaugebieten stammt. Hallertau, Tettnang und Elbe-Saale sind dafür mit der geschützten geografischen Angabe (g. g. A.) geschützt. Das Anbaugebiet Spalt trägt die geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.).

Hopfen wird als Arzneipflanze, zum Beispiel als Schlaf- oder Beruhigungsmittel verwendet. Allerdings dient mit etwa 99 Prozent der gesamten Hopfenernte der größte Teil der Bierbrauerei. Der Hopfen gibt dem Bier seinen typischen Geschmack und Geruch und trägt zur Schaumbildung und Haltbarkeit bei. Bier zählt in Deutschland zu den beliebtesten alkoholischen Getränken. Wie viel Bier die Deutschen im Durchschnitt pro Kopf trinken, erfahren Sie in unserer Versorgungsbilanz Bier.