Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Hopfen Bodennutzung und pflanzliche Erzeugung

Unverzichtbar für die Bierbrauerei – der Hopfen verleiht dem Bier seinen typischen Geschmack und Geruch. Angebaut wird er nur in Regionen, die seine besonderen Bedürfnisse erfüllen. Zum Beispiel im größten Anbaugebiet der Welt.

Wo wird Hopfen in Deutschland angebaut?

Hopfen
©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan

2023 gab es in Deutschland insgesamt 1.040 Hopfenanbau-Betriebe und eine Anbaufläche von 20.630 Hektar. Das größte Anbaugebiet Deutschlands und gleichzeitig das größte der Welt ist die Hallertau in Bayern: 841 Betriebe bauten auf 17.130 Hektar im Jahr 2023 Hopfen an. Rund 1.560 Hektar wurden von 30 Höfen in der traditionellen Anbauregion Elbe-Saale, die sich über die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen erstreckt, bewirtschaftet. Im drittgrößten deutschen Anbaugebiet Tettnang in Baden-Württemberg kultivierten 124 Betriebe rund 1.520 Hektar Hopfen.

Auch im Anbau von Hopfen spiegelt sich der Strukturwandel der Landwirtschaft wieder. Seit 2005 sank die Anzahl der Höfe, die Hopfen kultivieren, um etwa ein Drittel. Gleichzeitig wächst die Hopfenanbaufläche - seit 2005 nahm sie um rund ein Fünftel zu.

Jeweils die Hälfte der deutschen Anbaufläche entfällt auf Aroma- beziehungsweise Bitterstoffsorten. Wie der Name schon vermuten lässt, steht bei Aromasorten ein gutes Aroma im Fokus und der Bitterstoffgehalt ist verhältnismäßig gering. Bitterstoffsorten hingegen haben einen hohen Bitterstoffgehalt, dafür aber häufig weniger Aroma.

Wie viel Hopfen wird in Deutschland geerntet?

Rund 41.200 Tonnen Hopfen ernteten die deutschen Hopfenpflanzer im Jahr 2023. Somit stieg die Hopfenernte im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel.

Etwa 34.900 Tonnen Hopfen wurden 2023 im Anbaugebiet Hallertau geerntet – das entsprach 85 Prozent der bundesweiten Erntemenge. Darauf folgten die Regionen Elbe-Saale und Tettnang mit rund 3.100 und 2.500 Tonnen Ernte. Die übrigen Anbaugebiete machten mit 695 Tonnen nur einen geringen Anteil aus. Der durchschnittliche Hopfenertrag in Deutschland betrug zwei Tonnen pro Hektar.

Wie wird Hopfen angebaut? Und was wird daraus hergestellt?

Der Hopfen gehört zu der Familie der Hanfgewächse. Angebaut wird er an bis zu sieben Meter hohen Gerüstanlagen. Da die Pflanze lockeren und tiefgründigen Böden sowie ausreichend, aber nicht zu viel Sonne und Regen braucht um gut zu wachsen, wird sie nur in bestimmten Regionen angebaut. Aus den Blüten reifen bis Ende August Dolden, die dann zur Weiterverarbeitung geerntet werden. Gesiegelt und verkauft werden kann nur Hopfen, der aus anerkannten Anbaugebieten stammt. Hallertau, Tettnang und Elbe-Saale sind dafür mit der geschützten geografischen Angabe (g. g. A.) geschützt. Das Anbaugebiet Spalt trägt die geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.).

Hopfen wird als Arzneipflanze, zum Beispiel als Schlaf- oder Beruhigungsmittel verwendet. Allerdings dient mit etwa 99 Prozent der gesamten Hopfenernte der größte Teil der Bierbrauerei. Der Hopfen gibt dem Bier seinen typischen Geschmack und Geruch und trägt zur Schaumbildung und Haltbarkeit bei. Bier zählt in Deutschland zu den beliebtesten alkoholischen Getränken. Wie viel Bier die Deutschen im Durchschnitt pro Kopf trinken, erfahren Sie in unserer Versorgungsbilanz Bier.