Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Hopfen Bodennutzung und pflanzliche Erzeugung

Unverzichtbar für die Bierbrauerei – der Hopfen verleiht dem Bier seinen typischen Geschmack und Geruch. Angebaut wird er nur in Regionen, die seine besonderen Bedürfnisse erfüllen. Zum Beispiel im größten Anbaugebiet der Welt.

Wo wird Hopfen in Deutschland angebaut?

Das größte Anbaugebiet Deutschlands und gleichzeitig das größte der Welt ist die Hallertau in Bayern: 854 Betriebe bauten auf 17.100 Hektar  im Jahr 2022 Hopfen an. 1.600 Hektar wurden von 29 Höfen in der traditionellen Anbauregion Elbe-Saale, die in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen liegt, bewirtschaftet. Im drittgrößten deutschen Anbaugebiet Tettnang in Baden-Württemberg kultivierten 124 Betriebe 1.500 Hektar Hopfen. In Deutschland insgesamt gab es 2022 etwa 1.053  Hopfenanbau-Betriebe und eine Anbaufläche von 20.600 Hektar.

Auch im Anbau von Hopfen spiegelt sich der Strukturwandel der Landwirtschaft wieder. Seit 2005 sank die Anzahl der Höfe, die Hopfen kultivieren, um etwa ein Drittel. Gleichzeitig wächst die Hopfenanbaufläche - seit 2013 stieg sie um etwa 3.800 Hektar.

Etwa die Hälfte der deutschen Anbaufläche entfällt auf Aroma- beziehungsweise Bitterstoffsorten. Wie der Name schon vermuten lässt, steht bei Aromasorten ein gutes Aroma im Fokus und der Bitterstoffgehalt ist verhältnismäßig gering. Bitterstoffsorten hingegen haben einen hohen Bitterstoffgehalt, dafür aber häufig weniger Aroma.

Wie viel Hopfen wird in Deutschland geerntet?

Rund 34.400 Tonnen Hopfen ernteten die deutschen Hopfenpflanzer im Jahr 2022. Somit sank die Hopfenernte im Vergleich zum Vorjahresertrag von 47.900 Tonnen um fast ein Drittel. Damit lag sie anders als im Vorjahr unter dem durchschnittlichen Ertrag der letzten fünf Jahre.

Etwa 29.200 Tonnen Hopfen wurden 2022 im Anbaugebiet Hallertau geerntet – das entspricht 85 Prozent der bundesweiten Erntemenge. Darauf folgten die Regionen Elbe-Saale und Tettnang mit rund 2.500 und 2.300 Tonnen Ernte. Die übrigen Anbaugebiete machten mit 423 Tonnen nur einen geringen Anteil aus. Der durchschnittliche Hopfenertrag in Deutschland betrug 16,7 Dezitonnen pro Hektar.

Wie wird Hopfen angebaut? Und was wird daraus hergestellt?

Der Hopfen gehört zu der Familie der Hanfgewächse. Angebaut wird er an bis zu sieben Meter hohen Gerüstanlagen. Da die Pflanze lockeren und tiefgründigen Böden sowie ausreichend, aber nicht zu viel Sonne und Regen braucht um gut zu wachsen, wird sie nur in bestimmten Regionen angebaut. Aus den Blüten reifen bis Ende August Dolden, die dann zur Weiterverarbeitung geerntet werden. Gesiegelt und verkauft werden kann nur Hopfen, der aus anerkannten Anbaugebieten stammt. Hallertau, Tettnang und Elbe-Saale sind dafür mit der geschützten geografischen Angabe (g. g. A.) geschützt. Das Anbaugebiet Spalt trägt die geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.).

Hopfen wird als Arzneipflanze, zum Beispiel als Schlaf- oder Beruhigungsmittel verwendet. Allerdings dient mit etwa 99 Prozent der gesamten Hopfenernte der größte Teil der Bierbrauerei. Der Hopfen gibt dem Bier seinen typischen Geschmack und Geruch und trägt zur Schaumbildung und Haltbarkeit bei. Bier zählt in Deutschland zu den beliebtesten alkoholischen Getränken. Wie viel Bier die Deutschen im Durchschnitt pro Kopf trinken, erfahren Sie in unserer Versorgungsbilanz Bier.