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Gesundheitlich nicht erwünschte Stoffe Getreideernte

Daten über das Vorkommen von gesundheitlich nicht erwünschten Rückständen im Getreide aus der aktuellen Broschüre Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung.

Dem Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide am Standort Detmold des Max Rubner-Instituts (MRI), Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, standen für die Untersuchungen der Beschaffenheitsmerkmale und gesundheitlich nicht erwünschter Stoffe Getreidemuster von maximal 2 Kilogramm aus den Volldruschproben der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) 2023 zur Verfügung. Jedes der Weizen- und Roggenmuster wurde geteilt, sodass die Untersuchungen der Beschaffenheitsmerkmale und der Rückstände/Mykotoxine an ein und demselben Muster durchgeführt werden konnten.

Die zu untersuchende Probenanzahl der einzelnen Bundesländer wurde in der Ernte 2023 für Weizen und Roggen anteilig nach dem Ernteaufkommen wie folgt festgelegt:

 

BW

BY

BB

HE

MV

NI

NW

RP

SL

SN

ST

SH

TH

gesamt

Weizen 35 54 31 29 44 46 38 24 7 34 43 29 35 450
Roggen 0 20 43 13 27 39 19 10 5 19 28 17 11 251

Die Muster wurden mittels Probentrieur von Besatz und Staub befreit, anschließend auf 0,5 mm vermahlen und gründlich homogenisiert. Für die gemeinsame Bestimmung von Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZEA) und 22 unterschiedlichen Pflanzenschutzmitteln wurden 5 g Probenmaterial eingewogen, mit 10 mL Wasser versetzt und kurz kräftig geschüttelt. Danach wurden 10 mL Acetonitril mit 1 Prozent Essigsäure hinzugegeben und eine Stunde geschüttelt.

Nach Zugabe eines Salzgemisches bestehend aus MgSO4, NaCl und NaCitrate wurde 1 Minute geschüttelt, zentrifugiert und der Extrakt mit Wasser unter Zugabe eines internen Standards (13C-DON und 13C-ZEA) 1:10 verdünnt. Die Mykotoxin-Gehalte wurden mittels LC-MS/MS anhand von Kalibrierungen mit internen Standards bestimmt.

In 21 Weizen- und 11 Roggenproben wurden anhand der oben beschriebenen Methode positive ZEA-Befunde festgestellt. Diese Proben wurden zur genaueren Quantifizierung mittels des in der BEE 2022 angewandten Verfahrens aufgearbeitet und analysiert.

Hierfür wurden 10 g Probenmaterial eingewogen und mit 50 mL eines Gemisches aus Acetonitril/Wasser (80:20 v/v) extrahiert. Ein aliquoter Anteil des Extraktes wurde über eine Festphase gereinigt, mittels Stickstoffstrom eingeengt und in einem Gemisch aus Methanol und Wasser aufgenommen. Nach der Zugabe eines internen Standards (13C-DON und 13C-ZEA) und der anschließenden Filtration wurden die Proben chromatographisch getrennt. Auch hier erfolgte eine Messung mittels LC-MS/MS sowie eine Quantifizierung anhand von Kalibrierungen mit internen Standards.

Vergleich der DON-Gehalte 2023 für Deutschland mit den Vorjahren

Weizen

Vergleich der DON-Gehalte 2023 für Deutschland mit den Vorjahren von Weizen
Jahr  Probenzahl Mittelwert  Median  Min. - Max. 90. Perzentil  positiv [%]     > 1250μg/kg [%]
2013 435 61 30 < 3 - 1711 151 99 < 1
2014 465 51 23 < 3 - 2227 101 77 < 1
2015 490 20 10 < 3 - 551 39 86 0
2016 475 352 92 < 3 - 29660 806 100 4
2017 469 149 48 < 1 - 6395 294 100 2
2018 484 67 19 < 1 - 6598 145 99 2
2019 478 117 25 < 1 - 5928 203 99 1
2020 477 71 22 < 1 - 3119 149 99 < 1
2021 459 148 37 < 1 - 9635 294 100 3
2022 476 20 9 < 1 - 670 41 99 0
2023 426 16 10 <20 -583 28 100 0

Roggen

Vergleich der DON-Gehalte 2023 für Deutschland mit den Vorjahren von Roggen
Jahr  Probenzahl Mittelwert  Median  Min. - Max. 90. Perzentil  positiv [%]     > 1250μg/kg [%]
2013 207 135 40 < 4 - 3 772 341 99 1
2014 259 75 33 < 4 - 1 369 133 85 < 1
2015 261 46 19 < 4 - 2 094 72 91 < 1
2016 257 123 64 < 4 - 12 540 267 99 2
2017 252 164 62 < 1 - 2 959 279 99 < 2
2018 259 20 14 < 1 - 451 45 99 0
2019 252 31 19 < 1 - 528 64 99 0
2020 261 34 25 < 1 - 352 62 100 0
2021 250 143 44 < 1 - 3541 285 100 2
2022 259 15 11 < 1 - 104 34 99 0
2023 233 21 13 <20 - 357 50 100 0

Bei Mittelwert, Median, Min. - Max. und 90. Perzentil: Die DON-Gehalte sind jeweils in μg/kg lufttrockenes Getreide angegeben. Die Ergebnisse wurden um die Wiederfindung korrigiert.

Bestimmungsgrenzen (BG) für Weizen und Roggen sind jeweils die angegebenen Minimumwerte. Gehalte < BG wurden als Werte der BG kalkuliert (upper bound).

Quelle: Max Rubner-Institut

Vergleich der ZEA-Gehalte 2023 für Deutschland mit den Vorjahren

Weizen

Vergleich der ZEA-Gehalte 2023 für Deutschland mit den Vorjahren von Weizen
Jahr Probenzahl Min. - Max. positiv [%] > 50 - 100 μg/kg [%] >100 μg/kg [%]
2009 473 < 10 - 139 1 < 1 < 1
2010 460 < 5 - 364 47 1 1
2011 462 < 1 - 325 36 < 1 1
2012 473 < 1 - 193 75 1 < 1
2013 435 < 1 - 128 64 < 1 < 1
2014 465 < 1 - 76 23 < 1 0
2015 490 < 1 - 31 7 < 1 0
2016 475 < 1 -642 46 4 1
2017 469 < 1 - 1107 90 3 2
2018 484 < 1 - 11 11 0 0
2019 478 < 1- 49 22 0 0
2020 477 < 1 - 41 16 0 0
2021 459 < 1 - 255 78 2 2
2022 476 < 1 - 2 3 0 0
2023 426 < 2 - 208 5 < 1 < 1

Roggen

Vergleich der ZEA-Gehalte 2023 für Deutschland mit den Vorjahren von Roggen
Jahr Probenzahl Min. - Max. positiv [%] > 50 - 100 μg/kg [%] >100 μg/kg [%]
2009 185 < 10 - 33 1 0 0
2010 237 < 5 - 580 8 1 < 1
2011 235 < 1 -277 29 2 2
2012 239 < 1 - 34 42 0 0
2013 207 < 1 - 31 1 0 0
2014 259 < 1 - 231 21 1 < 1
2015 261 < 1 - 81 7 < 1 0
2016 257 < 1 - 1534 45 2 1
2017 252 < 1 - 392 75 1 1
2018 259 < 1 - 14 5 0 0
2019 252 < 1 - 32 6 0 0
2020 261 < 1 - 2 12 0 0
2021 250 < 1 - 140 34 4 < 1
2022 259 < 1 - 1 2 0 0
2023 233 < 2 - 19 3 0 0

Anmerkung: Die ZEA-Gehalte sind in µ/kg angegeben. Die Ergebnisse wurden um die Wiederfindung korrigiert.

Quelle: Max Rubner-Institut