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Qualität der Getreideernte Getreideernte

Qualität und Sorten der Getreideernte.

Qualität und Sorten der Getreideernte 2022

Bild zeigt Serstensaatgut
Quelle: BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan

Aus den Untersuchungen von Getreideproben der Ernte 2022 werden nachstehend schwerpunktmäßig Werte über Qualität und Sortenverteilung aufgeführt.

Feuchtigkeitsgehalt und Schwarzbesatz wurden nur anhand der Volldruschproben ermittelt. Die Angaben sind daher, besonders auf Landesebene, weniger repräsentativ. Gegenüber dem Vorjahr kann im deutschlandweiten Schnitt bei den Getreidearten ein höherer Feuchtigkeitsgehalt festgestellt werden. Der Schwarzbesatz ist im deutschlandweiten Schnitt zum Vorjahr bei allen Getreidearten leicht gestiegen.

Der Anteil des Getreides mit Auswuchs wurde anhand der Volldruschproben ermittelt. Die Auswuchsschäden waren in diesem Jahr witterungsbedingt bei fast allen Getreidearten insgesamt höher als im Vorjahr.

Die Qualität der deutschen Weizen- und Roggenernte 2022 wurde wie alljährlich von dem Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, am Standort Detmold anhand der Probeschnitt- und Volldruschmuster untersucht.

Die Winterweizenernte 2022 weist im Durchschnitt aller untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet einen Proteingehalt von 11,9 Prozent auf. Dieser Wert ist damit deutlich niedriger als im Vorjahr (12,7 %) und im Mittel (12,7 %) der vergangenen sechs Jahre. Der Sedimentationswert, ein indirektes Maß für die Proteinqualität, liegt mit 40 Milliliter unter dem Wert des Vorjahres (47 ml) und unter dem Durchschnittswert der vorausgehenden sechs Jahre (45 ml). Das anhand von Proteingehalt, Sedimentationswert und Backqualitätsgruppe berechnete Backvolumen im Rapid-Mix-Test (RMT; berechnet nach Laidig et.al., 2018) liegt mit 582 Milliliter pro 100 Gramm Mehl über dem Ergebnis des Vorjahres (604 ml/100 g Mehl) und unter dem Sechsjahresmittel (611ml/100 g Mehl).

Gemessen an den Verhältnissen der Ernte 2021 in der bundesweit 2,9 Prozent aller untersuchten Proben eine Fallzahl von unter 160 Sekunden und 6,0 Prozent unter 220 Sekunden aufwiesen, sind die Werte mit 0,1 Prozent unter 160 Sekunden und 1,0 Prozent unter 220 Sekunden in diesem Jahr auf einem sehr guten Niveau.

Die untersuchten Sorten der Qualitätsgruppe E lieferten einen Gesamteiweißgehalt von durchschnittlich 12,7 Prozent, dieser liegt um 1,0 Prozent niedriger als im Erntejahr zuvor. Auch der Sedimentationswert ist im Vergleich zum Vorjahr (61 ml) mit 50 Milliliter auf ein geringeres Niveau gesunken. Im A-Segment wurden 12,0 Prozent Proteingehalt und 41 Milliliter Sedimentationsvolumen festgestellt. Der Proteingehalt hat sich in diesem Segment im Vergleich zum Vorjahr (12,8 %) etwas verschlechtert. Auch der Sedimentationswert ist mit 41 Milliliter im Vergleich zum Vorjahr (48 ml) niedriger ausgefallen. Die B-Weizensorten ergaben einen mittleren Proteingehalt von 11,4 Prozent (2021: 12,1 %) und einen mittleren Sedimentationswert von 35 Milliliter (2021: 41 ml). Im C-Weizensortiment wurde ein geringerer Proteingehalt (8,6 %) und Sedimentationswert (20 ml) als 2021 (9,6 %, 21 ml) ermittelt.

Diese und weitere Abbildungen und Tabellen sind in der Broschüre Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung 2022 enthalten.